Es war der zweite Prozesstag in einem außergewöhnlichen Mordprozess vor dem Bamberger Landgericht. Ein 74-Jähriger aus dem Landkreis Forchheim soll im vergangenen Sommer seine 33-jährige Lebensgefährtin getötet haben. Das Motiv: sie soll nicht wie ursprünglich geplant mit ihm zusammen, sondern alleine in ihre Heimat Bulgarien ziehen wollen und habe vom Angeklagten vor rund 30.000 Euro bekommen haben. Das Kuriose: Die Leiche der Prostituierten Katina K. ist trotz monatelanger Suche der Polizei nie gefunden worden. Im Gericht war Radio Bamberg Reporterin Diana Weber. Diana, was ist heute bisher passiert?
„Zunächst wurde sehr lange und sehr ausführlich Katinas Tante als Zeugin vernommen. Die spielt eine wichtige Rolle. Denn wenige Tage vor dem Verschwinden ist sie mit ihr zusammen aus Bulgarien nach Deutschland gefahren. Beide haben im Wohnwagen des Angeklagten übernachtet. Die Tante ist am nächsten Tag nach Oldenburg weitergefahren, wo sie wohnt und arbeitet. Am Tag ihres Verschwindens hat Katina ihrer Tante per Sprachnachricht mitgeteilt, sie warte auf eine Mitfahrgelegenheit nach Bulgarien. Sie wäre außerdem mittellos, weil der Angeklagte ihr kein Geld geben wolle. Und: Sie habe Angst, weil der Mann betrunken sei und sie befürchte, er könnte ihr etwas antun.“
Wie müssen wir uns das alles vorstellen? Es wurde ja auch einiges an (Beweis-)Material gesichtet. Wie ist das abgelaufen?
„Nun das war alles sehr langwierig, denn Katinas Tante spricht nur sehr gebrochen Deutsch und ihre Aussage wurde durch eine Dolmetscherin begleitet. Es wurden Fotos, die besagte Sprachnachricht von Katina sowie Ausschnitte aus Telefonaten gehört. Dabei hat Katinas Mutter, die auch Nebenklägerin ist, auch einmal unter Tränen den Gerichtssaal verlassen. Im Anschluss wurden jetzt noch die beiden Polizistinnen vernommen, die am 2. August die Vermisstenmeldung durch Katinas Tante aufgenommen hatten.“
Morgen wird der Prozess fortgesetzt.