Wohnheimplatz gestrichen: Saale-Orla-Kreis bittet um Hilfe für Jugendlichen

17. Januar 2025 , 16:16 Uhr

Der Saale-Orla-Kreis bittet dringend um Hilfe bei der Betreuung eines Jugendlichen. Der 16-Jährige ist seelisch und geistig behindert. Doch der Träger hat nun seinen Wohnheimplatz gekündigt.

Das Jugendamt des Landratsamtes und der Behindertenverband Saale-Orla-Kreis suchen jetzt schon seit Wochen einen neuen Wohnheimplatz für den Jugendlichen. Deutschlandweit haben sie 160 Einrichtungen angeschrieben – doch keine scheint Platz für den 16-Jährigen zu haben. Er ist Sohn eines Auswandererpaares und wurde in Südamerika geboren. Die Eltern hatten ihn nach Deutschland zurückgebracht, als sich erstmals eine kognitive Beeinträchtigung gezeigt hat. Dort hat er Platz in einer heilpädagogischen Wohnstätte gefunden – die Eltern sind aber ohne den Jungen zurück nach Südamerika gegangen, haben ihn zurückgelassen und es besteht auch kein Kontakt. Die Alternative nun: Eine Wohnung für den Jugendlichen, in der er rund um die Uhr betreut wird, wenn er zurück von der Schule ist. Dafür sucht der Saale-Orla-Kreis Fach- und Assistenzkräfte.

Nachdem die Unterbringung in einer adäquaten und auf die Bedürfnisse des Jugendlichen zugeschnittenen Wohnform unmöglich scheint, ist derzeit der letzte noch verbliebene Ausweg die Anmietung einer Wohnung. Dort muss er jedoch rund um die Uhr betreut werden, sobald er am Nachmittag von seinem Schulbegleiter aus der Schule gebracht wird. Für diese Betreuung wird dringend noch nach Unterstützung gesucht. Gesucht werden sowohl Fach- als auch Assistenzkräfte. Eine Vergütung wird auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung, eines sog. Minijobs, oder auch als feste Anstellung beim Behindertenverband Saale-Orla-Kreis e.V. gewährleistet.

Tagsüber geht er zur Schule – er geht gern zur Schule, liebt es, baden zu gehen, im Auto gefahren zu werden, dabei die vorüberziehenden Landschaften zu bestaunen und auf seiner Musik-Box Lieder zu hören. Aufgrund seiner geistigen Behinderung ist er jedoch sehr stark in seiner Kommunikation eingeschränkt. Er lebt auf dem geistigen Niveau eines Kleinkindes und das im Körper eines heranwachsenden Jugendlichen – was nicht immer ohne Konflikte zu bewältigen ist. Diese besondere Betreuungsaufgabe kann durch unterschiedliche Kompetenzen geleistet werden – durch Fachwissen und Erfahrung, aber auch durch Empathie, ein offenes Herz und die Bereitschaft, individuell auf die Bedürfnisse des Jugendlichen einzugehen, der in seiner Lebenswelt besonders ist.

Personen oder Einrichtungen, die dem Jungen helfen möchten, werden gebeten, sich an den Fachdienst Frühe Hilfen und Inklusion im Landratsamt des Saale-Orla Kreises oder an den Behindertenverband Saale-Orla-Kreis e.V. zu wenden.

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