Die Oberbürgermeisterwahl in Bamberg wirft ihre Schatten voraus – der Wirtschaftsclub Bamberg will deshalb wissen, wie sich die Kandidatinnen und Kandidaten in Wirtschaftsfragen positionieren. Den Auftakt machte gestern Abend SPD-Kandidat Sebastian Niedermaier im Rahmen eines Kamingesprächs mit Unternehmern und Interessierten. Im Radio Bamberg Interview kündigte er an, die Wirtschaft zur Chefsache zu machen, sollte er die OB-Wahl gewinnen:
„Also ich werde das Wirtschaftsreferat direkt bei mir ansiedeln, die Wirtschaftsförderung direkt bei mir ansiedeln, dass ich als Oberbürgermeister die Themen Betriebe umsiedeln, Betriebe ansiedeln und die Themen der Wirtschaft direkt beeinflussen kann, das ist das Erste, was ich machen werde.“
Niedermaier sprach sich zudem strikt gegen eine Erhöhung der Gewerbesteuer in Bamberg aus:
„Ich finde, wenn wir die Gewerbesteuer erhöhen, schneiden wir uns ins eigene Fleisch als Stadt Bamberg. Weil die Betriebe wandern schon in den Landkreis ab, es ist schwerer für die Betriebe in der Stadt zu produzieren, es ist schwerer den Raum zu finden für die Betriebe und wenn wir dann noch die Gewerbesteuer erhöhen, dann wandern uns die Betriebe ab und wir haben gar keine Steuer mehr, also das sollten wir auf keinen Fall machen.“
Aus seiner Sicht mache ein Zweckverband Gewerbesteuer mit der Stadt Hallstadt für die Bereiche Hafen und Laubanger Sinn, so Niedermaier weiter.
Im Gespräch stellte der Gärtnermeister und Unternehmer klar, dass er im Falle eines Wahlsieges die Stadtverwaltung in gewissen Bereichen verändern möchte:
„Die Stadt Bamberg muss Dienstleister für den Bürger sein und sich so auch wieder verstehen. Man hat oft das Gefühl, wenn man an die Stadtverwaltung rangeht, erstmal ein Nein zu bekommen oder das man abgeblockt wird. Es ist ganz wichtig, dass wir hier den Dienst am Kunden, an dem Bürger wieder in den Vordergrund stellen.“
Generell siedelt Niedermaier das Thema Wirtschaft im anstehenden Wahlkampf weit oben an:
„Das Thema Wirtschaft, und da kann ich jetzt als Unternehmer aus eigener Erfahrung sprechen, ist das Wichtigste für unsere Stadt Bamberg. Wir brauchen Arbeitsplätze, wir brauchen Gewerbesteuereinnahmen. Und Mitarbeiter in Gewerbebetrieben sind auch die, die sich in Vereinen engagieren, die sich in den Kulturvereinen engagieren. Das heißt, die Zukunftssicherung der Wirtschaft in der Stadt Bamberg ist das zentrale Thema des Wahlkampfes. Und wer das ignoriert, macht einen Riesenfehler.“
Radio Bamberg Redaktionsleiter Richard Padberg im Gespräch mit dem SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Sebastian Niedermaier: