Nach dem Vorfall am vergangenen Freitag am mittelfränkischen Brombachsee, wo ein Wels einige Badegäste angegriffen und verletzt hatte, sind viele Fragen aufgekommen. Kann so eine Fisch-Attacke auch bei den hiesigen Badeseen vorkommen?
Das bezweifeln die Fachleute. Auch Michael Bursian, der erste Vorsitzende des Fischereivereins Obere Saale in Hof. Auch wenn Welse, die auch Waller genannt werden, in Gewässern, wie dem Hofer Untreusee, oder der Saale vorkommen, sind sie grundsätzlich den Menschen gegenüber nicht aggressiv. Im Falle Brombachsee ließe das Verhalten des dortigen Welses nur die Erklärung zu, dass er seine Brut im Wasser gegenüber Fressfeinden verteidigen wollte, so Bursian. In der Natur kann es höchstens gelegentlich vorkommen, dass ein Wels vielleicht ein Entenküken schnappt, da sein Bedarf an Nahrung doch sehr groß ist. Vor Menschen fürchten sich die Waller allerdings eher und halten sich daher auch kaum an der Wasseroberfläche auf.
In den Seen der Region achtet zudem der Fischereiverein Obere Saale darauf, dass sich die Population der Welse im normalen Rahmen bewegt, um den Gleichgewicht der Natur nicht zu schaden. Der europäische Wels stammt ursprünglich aus dem Donau-Delta und durch Kanalbauten und Wasserstraßen auch in unserer Region heimisch geworden.
Ein Polizist hat den Wels im Brombachsee letztendlich erschossen und zwei Angler haben ihn geborgen. Die Tierrechtsorganisation PETA hat jetzt angekündigt, Strafanzeige gegen die Beteiligten stellen zu wollen.