Verbände lehnen Pflicht zur digitalen Bezahlfunktion in Handel und Gastro ab

08. April 2025 , 05:49 Uhr

„Nur Bares ist Wahres“ – dieser Sinnspruch könnte in deutschen Geschäften und Restaurants bald weiter aufgeweicht werden. In einem Arbeitspapier der Union und der SPD in den Koalitionsverhandlungen findet sich der Vorschlag, dass in Läden und Lokalen künftig mindestens eine digitale Bezahlfunktion wie Kartenzahlung oder Zahlen per Handy angeboten werden muss. Das Ziel: möglichen Steuerbetrug zu verhindern. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Bayern reagiert skeptisch auf den Vorstoß. Gegenüber Radio Bamberg sagte Florian Rose, Regionalgeschäftsführer Franken:

„Ich halte nichts davon, Gastronomiebetriebe per Gesetz zu verpflichten, digitale Bezahllösungen zu akzeptieren. Vielmehr muss es dem Gastronomen überlassen sein, welche Zahlarten er akzeptiert. Dies variiert von Objekt zu Objekt, je nach Konzept und Gästestruktur.

Auch die Industrie- und Handelskammer Oberfranken Bayreuth (IHK) lehnt eine gesetzliche Pflicht zum digitalen Bezahlen in Geschäften ab. Es sei ein wichtiger Teil der unternehmerischen Freiheit, ob der Einzelhandel digitale Bezahlverfahren anbiete, oder nicht, so Monika Kaiser, Referentin für Tourismus und Handel. Bei einer gesetzlichen Verpflichtung könnten vor allem kleinere Unternehmen vom Markt verschwinden. Außerdem widersprächen die Vorschläge dem Bürokratieabbau, so Kaiser weiter.

 

Hier eine weitere Meldung zum Thema:

Wenn es ans Bezahlen geht, könnte für Kunden in Geschäften und Gaststätten schon bald mehr Flexibilität geboten sein. In einem Arbeitspapier aus den Koalitionsverhandlungen zwischen der Union und SPD heißt es, dass Händler und Gastronomen in Zukunft neben Barzahlung mindestens eine digitale Bezahlfunktion mit Kartenzahlung anbieten müssen. Das Ziel: möglichen Steuerbetrug zu verhindern.   Bei der Industrie- und Handelskammer Oberfranken Bayreuth (IHK) stößt die Idee auf wenig Gegenliebe. Es sei ein wichtiger Teil der unternehmerischen Freiheit, ob der Einzelhandel digitale Bezahlverfahren anbiete, oder nicht, so Monika Kaiser, IHK-Referentin für Tourismus und Handel. Im Radio Bamberg Interview sagte sie:

„Die Unternehmer können am Ende selbst am besten beurteilen, ob sie den Kunden den Service digitaler Bezahlverfahren anbieten wollen und Kosten für Technik und Gebühren in Relation stehen. Der freie Markt regelt am Ende selbst, ob Einzelhändler und Kunden auf bargeldlose Bezahlverfahren setzen.“
Eine gesetzliche Verpflichtung zum Anbieten digitaler Bezahlfunktionen könne zudem dazu führen, dass kleinere Unternehmen vom Markt verschwinden, so Kaiser weiter. Auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband lehnt die Pläne ab. Auch in der Gastro müsse es dem Unternehmer überlassen sein, welche Zahlarten er akzeptiere, so Florian Rose, Dehoga-Regionalgeschäftsführer Franken.

Das könnte Dich auch interessieren

19.04.2025 Bürgerbegehren rund ums Rödentaler Rathaus: Stadtratsentscheidung am Mittwoch Es geht um die Bürgerbegehren rund um das Rödentaler Rathaus – Am 23. April trifft sich der Stadtrat, um über die Zulassung zu beraten und zu entscheiden. Wie berichtet wurden – initiiert von der FDP – zwei Bürgerbegehren eingereicht. In einem geht es um die Sanierung des Rathauses, im zweiten um die Aufstockung des Gebäudes. 19.04.2025 Motorradsternfahrt in Kulmbach: Seltene Motorräder, super Stunts und Staunenswertes für Kinder Dieses Wochenende ist erstmal Ostern, aber gleich am nächsten Wochenende findet die Kulmbacher Motorradsternfahrt statt. Das ist der Saisonstart in die Motorradsaison, der seit Jahren traditionell in Kulmbach eingeläutet wird. Die 22. Kulmbacher Motorradsternfahrt bringt am letzten Aprilwochenende nicht nur Motorräder, sondern eine Auswahl echter Motorrad-Raritäten, einen Skill-Parcours, Vorführungen, eine Händlermeile, Infostände und Live-Musik  – 19.04.2025 Vollsperre nach Ostern: Strecke Krumme Fohre – Döllnitz blockiert Die Vollsperre zwischen Thurnau und Döllnitz ist aufgehoben worden. Gleich am Dienstag nach Ostern kommt aber die nächste Vollsperre für den Bau der Ortsumgehung von Döllnitz, der geht nämlich in die nächste Bauphase: MV aus der Nachrichtenredaktion: Ab Dienstag wird das Stück zwischen Krumme Fohre und Döllnitz gesperrt. Diese Sperre bleibt bis in den Oktober. 18.04.2025 Rettungsaktion mit Hubschrauber im Kleinziegenfelder Tal: Kletterin verletzt sich schwer Sieben Meter ist eine 24-jährige Kletterin heute Nachmittag (Fr 18.04.) im Kleinziegenfelder Tal abgestürzt. Das berichtet NEWS5. Die Frau hat sich dabei schwer verletzt.  Die 24-Jährige war am Felsen „Lichtenfelser Dach“ auf einer Klettertour unterwegs, als bei einem Fußtritt ein Stück des Felsens abbrach. Sie stürzte, blieb in ihrem Sicherungsseil hängen und prallte gegen die