Der Seniorenbeauftragte des Landkreises Coburg, Dr. Wolfgang Hasselkus, erinnert besonders ältere Menschen daran, regelmäßig zu trinken – auch ohne Durst! Außerdem sollten sie ihre Medikamente prüfen lassen: Blutdrucksenker, Entwässerungsmittel oder Schmerzpflaster können bei Hitze anders wirken. Werte sollten deshalb entsprechend regelmäßig kontrolliert werden. Aktivitäten sollten morgens oder abends erledigt werden. Wichtig ist leichte Kleidung und immer wieder Abkühlung. Schwindel oder Verwirrtheit sollten ernst genommen werden. Sie können ein Anzeichen eines Hitzeschadens sein. Weitere Infos und Tipps auf unserer Homepage.
Hier die Tipps des Seniorenbeauftragten:
Regelmäßig über den Tag verteilt Trinken – auch ohne Durst-Gefühl
Die individuelle Trinkmenge ist altersabhängig. Ein bis zwei Liter sind ein Richtwert, bei starkem Schwitzen oder körperlicher Aktivität auch mehr. Besonders geeignet sind Wasser, ungesüßte Kräutertees oder stark verdünnte Saftschorlen. Bei Herz- oder Nierenerkrankungen sollte die individuelle Trinkmenge unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden. Ein guter Indikator für den Flüssigkeitshaushalt ist die Urinfarbe: Ein dunkler Urin weist auf Flüssigkeitsmangel hin.
Medikamente ärztlich prüfen lassen
Blutdrucksenker und Medikamente zur Entwässerung können bei Hitze verstärkt wirken. Wichtig ist es daher, häufiger selbst Blutdruck zu messen und aufzuschreiben. Eine Anpassung der Medikation mit dem Arzt besprechen. Schmerzpflaster und Insulin können verstärkt wirken durch schnellere Freisetzung der Wirkstoffe. Nierenfunktion (Urin), Blutdruck und Blutzucker sollten engmaschig im Blick behalten werden.
Eigene Aktivität dem Tagesablauf anpassen – und körperliche Belastung vermeiden
Körperliche Anstrengungen während der heißesten Tageszeiten (ca. elf bis 17 Uhr) sollten vermieden werden. Erledigungen und körperliche Aktivität sollten möglichst frühmorgens oder spätabends stattfinden.
Aktive Kühlung
Abkühlung bringen lauwarmes Duschen, feuchte Tücher oder kühlende Fußbäder. Leichte, atmungsaktive Kleidung unterstützt zudem die körpereigene Temperaturregulation. Im Freien ist es wichtig, eine Kopfbedeckung zu tragen und direkte Sonneneinstrahlung zu meiden.
Warnzeichen erkennen und ernst nehmen – besonders bei älteren Menschen
Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Verwirrtheit können Vorboten eines Hitzeschadens sein. Gerade bei älteren Menschen werden diese Warnzeichen oft erst spät bemerkt. Daher sollten Angehörige oder Nachbarn täglich nach dem Befinden fragen, Trinkmenge und Raumtemperatur im Blick behalten und beim Kühlen der Wohnung unterstützen. Besonders alleinlebende, mobilitätseingeschränkte und chronisch kranke Menschen brauchen an heißen Tagen Aufmerksamkeit und Hilfe. Ganz besondere Aufmerksamkeit brauchen auch ältere demente Menschen.