Tiefbaumaßnahmen für mehr Gewässer- und Hochwasserschutz

22. Dezember 2025 , 17:04 Uhr

Bamberg Service plant einen großen unterirdischen Entwässerungskanal, um die Bevölkerung besser vor Hochwasser zu schützen. Wie die Stadt Bamberg mitteilt, ist das bestehende Kanalnetz inzwischen veraltet und entspricht mit seinen Einleitungen in den Main-Donau-Kanal nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Oberbürgermeister Andreas Starke sagte gegenüber Radio-Bamberg-Interview:

„Dieses Tiefbauprojekt mit dem Namen Tiefensammler Ost verbessert den Grundwasserschutz, es verbessert den Hochwasserschutz und viele erinnern sich ja an die überfluteten Unterführungen in der Geisfelder Straße und in der Moosstraße. Dafür schaffen wir jetzt Abhilfe, deswegen dieses große Projekt und es wird sicherlich im Jahr 2026 das wichtigste Infrastrukturprojekt in unserer Stadt werden.“

Mit dem neuen Entwässerungskanal wird die letzte Sanierungslücke im städtischen Entwässerungssystem geschlossen. Baubeginn ist im Mai 2026, die Arbeiten sollen bis August 2030 dauern.

Der Bau erfolgt als unterirdischer Rohrvortrieb auf einer Länge von insgesamt rund 3,6 Kilometern in einer Tiefe von 8 bis 20 Metern und verbindet mehrere bestehende Abwasserkanäle miteinander. Der neue Tiefensammler beginnt in der Moosstraße und verläuft über den Eichelberg, Robert-Bosch-Straße, Geisfelder Straße, Wunderberg und Bleichanger bis zum Main-Donau-Kanal. Vom Bleichanger führt er parallel zum Main-Donau-Damm weiter bis zu einem ebenfalls neu zu errichtenden Pumpwerk am Margaretendamm. Dieses kann im Bedarfsfall Wasser aus unterschiedlichen Stadtbereichen sicher ableiten.

Für den unterirdischen Bau werden mehrere Schachtbauwerke als Start- und Zielgruben benötigt:  Am Margaretendamm, an der Europabrücke, am Adenauerufer auf Höhe der Erlöserkirche sowie auf Höhe Bleichanger, in der Geisfelder Straße sowie in der Robert-Bosch-Straße und in der Moosstraße.

Die Erschließung der Baustelle erfolgt von Norden her über die A 70 und Hafenstraße zum Margaretendamm, von Süden her über die Forchheimer Straße und die Neue Bughofer Straße zum Adenauerufer. Vorteil: Fast während der gesamten Bauzeit sind keine großen Straßensperrungen erforderlich, das innerstädtische Verkehrssystem wird also kaum belastet, zumindest was den PKW-Verkehr angeht. Allerdings muss der Geh- und Radweg am Adenauerufer während der gesamten Bauzeit im Abschnitt zwischen Galgenfuhr und Luitpoldbrücke voll gesperrt werden. Entsprechende Umleitungskonzepte werden derzeit in Absprache mit (Rad-)Verkehrsverbänden erstellt.

„Bei einem Großprojekt dieser Dimension ist für uns eine gute Information und Abstimmung mit Anwohnenden und Betroffenen besonders wichtig“, stellte OB Starke heraus. So wurden bereits zahlreiche Gespräche mit direkt Betroffenen geführt. Im ersten Quartal des kommenden Jahres werden außerdem mehrere Bürgerinformationen angeboten. Auch wurde schon eine eigene Internetseite mit Informationen zu dem Projekt eingerichtet: www.stadt.bamberg.de/tiefensammler. Dort können sich Interessierte auch für einen Newsletter anmelden, der regelmäßig über das Vorhaben informieren wird.

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