Stadtmarketing-Zuschuss gestrichen - Reaktionen

04. Dezember 2025 , 15:06 Uhr

Seit gestern Abend ist klar: Das Bamberger Stadtmarketing bekommt nächstes Jahr keinen Zuschuss von der Stadt. Das hat der Finanzsenat beschlossen. Der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Peter Neller erinnert in diesem Zuge daran, dass die Stadt Bamberg sich im Mai aus dem Stadtmarketing zurückgezogen hatte. Aufgrund der fehlenden Neutralität und des Verstoßes gegen die parteipolitische Unabhängigkeit, wie es damals von Oberbürgermeister Andreas Starke hieß. Von persönlichen Ressentiments gegen Stadtmarketing-Chef Klaus Stieringer will Peter Neller nichts wissen.

„Spätestens seit den Veröffentlichungen des Oberbürgermeisters in der ersten Maiwoche dieses Jahres hätte den Verantwortlichen bei Stadtmarketing wirklich klar sein müssen, dass Handlungsbedarf besteht, um den Zuschuss nicht aufs Spiel zu setzen. Ich darf in Erinnerung bringen, dass damals im Zuge dieser Auseinandersetzungen bedauerlicherweise auch Herr Baluses als Vorstand von Stadtmarketing zurückgetreten ist. Die aktuelle Aussetzung der Bezuschussung hat daher überhaupt nichts mit Animositäten oder der Durchführung von Events zu tun, sondern liegt allein darin begründet, dass Stadtmarketing die ihm obliegenden Spielregeln nicht einhält und bestehende Versäumnisse nicht aufarbeitet. Es gibt eben Anforderungen, denen sich jeder Empfänger öffentlicher Steuergelder stellen muss. Wenn Stadtmarketing seine Hausaufgaben erledigt hat, können wir natürlich gerne wieder über den Zuschuss reden. Da gibt es auch keine großen Differenzen zwischen den CSU-Stadtratsfraktionsvorsitzenden und den Kreisvorsitzenden der CSU. Schließlich hat sich der Kreisvorsitzende anders als gestern bei den Haushaltsberatungen vor zwei Jahren selbst dafür stark gemacht, den Zuschuss an Stadtmarketing nicht auszubezahlen.“

Für den ersten Vorsitzenden des Stadtmarketings Andreas Jakob ist die Entscheidung des Finanzsenats ein Schlag ins Gesicht.

„Die gestrige Entscheidung ist für mich als ersten Vorsitzenden des Stadtmarketings Bamberg wirklich ein Schlag ins Gesicht, denn hinter dem Stadtmarketing steht ja nicht nur ein Klaus Stieringer, sondern da stehen ehrenamtliche Vorstände, dahinter stehen fest Angestellte, Mitarbeiter dahinter und da stehen natürlich auch knapp 300 tolle Unternehmer dahinter als Mitglieder. Natürlich wissen wir, dass der städtische Haushalt unter Druck steht, aber die Streichung der 70.000 Euro würde bedeuten, dass zentrale eintrittsfreie Veranstaltungen, wie eben zum Beispiel Bamberg-Zaubert, kaum noch finanzierbar sind und damit auch ein Wirtschaftsmotor für Gastronomie, für Handel, für Hotellerie wegbricht. Wir bzw. ich hoffen natürlich sehr, dass der Stadtrat diese Entscheidung noch einmal überdenkt und gemeinsam mit uns ein tragfähiges Finanzierungskonzept findet, damit Bamberg lebendig und für alle erlebbar bleibt. Das Stadtmarketing ist vielfach ausgezeichnet. Wir werden von vielen Kommunen, von vielen Städten beneidet um das, was wir hier in Bamberg tun. Wir genießen Vorbildfunktionen für viele und ich habe einfach das Gefühl, dass hier bei Rot-Grün nicht nur Sachargumente im Vordergrund standen, sondern mir persönlich erscheint diese Streichung eher tatsächlich persönlich motiviert zu sein. Dieser Zuschuss von 70.000 Euro ist gerade in den jetzigen wirtschaftlichen Zeiten so enorm wichtig für den Verein, um diese kostenfreien Veranstaltungen durchzuführen. Denn ein Großteil der Veranstaltungen werden eben durch Sponsoren mitfinanziert und den Mitgliedsbeiträgen von unseren Mitgliedern, aber immer mehr Sponsoren brechen eben momentan aufgrund wirtschaftlichen Schwierigkeiten weg, verringern ihr Engagement, es wird immer schwieriger neue Sponsoren zu finden und da sind die 70.000 ein wichtiger Bestandteil unseres Gesamtbudgets. Eigentlich bräuchten wir ja deutlich mehr Geld, denn es gibt ja viele Ideen und es gibt ja auch immer mehr Forderungen, auch aus der Wirtschaft heraus mehr zu tun für die Stadt Bamberg und es fehlt einfach auch uns das Geld und die finanziellen Möglichkeiten, die finanziellen Mittel hier noch mehr Engagement zu zeigen. Das Stadtmarkt gegen Bamberg fördert nicht nur Gastronomie, Hotellerie, Handel auch durch Veranstaltungen, durch Schulungen, durch Informationsveranstaltungen, durch Netzwerkveranstaltungen wie die Business Lounge, sondern mit den großen Events machen wir natürlich auch wirklich tolle Werbung für die Stadt Bamberg und wir merken das hier immer bei den Besuchern, wenn wir uns mit denen unterhalten, bei Bamberg Zaubert, beim Jazzfestival, die kommen aus der ganzen, ich würde fast sagen aus der ganzen Welt tatsächlich, aber halt mindestens aus ganz Deutschland und die mediale Berichterstattung gerade bei Bamberg Zaubert letztes Jahr, das war nicht nur im Bamberger Fernsehen oder im Bamberger Rundfunk, sondern das war ja wirklich Deutschland weit in den Medien, wie toll diese Veranstaltung ist und wie viele Menschen sie nach Bamberg zieht, einfach weil es was Einmaliges ist, Bamberg Zaubert. Ich glaube auch viele wissen gar nicht, was das Stadtmarketing in Bamberg alles leistet und alles macht. Es sind ja nicht nur die großen Veranstaltungen wie Bamberg Zaubert, das Blues and Jazz Festival und natürlich auch vor allem die AOK-Familientage, sondern es stehen ja auch viele kleine Themen dahinter. Es stehen Sprechstunden, Sprechtage für Unternehmer dahinter, es ist sehr viel Beratungsleistung, was dahinter steht. Es sind Netzwerkveranstaltungen wie das Unternehmerfrühstück oder die Business Lounge. Also das Stadtmarketing ist viel, viel mehr, als es eigentlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.“

Ende Januar soll es eine Planungsrunde im Stadtmarketing geben.

Der Kreisvorsitzende der Bamberger CSU Gerhard Seitz bedauert diese Entscheidung. Er betont gegenüber Radio Bamberg, die CSU stehe geschlossen hinter dem Stadtmarketing und den kostenlosen Veranstaltungen.

„Die Entscheidung im Finanzenat bedauere ich natürlich sehr. Für uns als CSU gibt es eine klare Linie. Wir stehen geschlossen hinter dem Stadtmarketing Bamberg und seinen erfolgreichen und eintrittsfreien Veranstaltungen. Auch unsere OB-Kandidatin Melanie Huml hat sich wiederholt eindeutig zum Stadtmarketing bekannt. Der jetzige rot-grüne Vorstoß wird nur von wenigen CSU-Stadtratsmitgliedern unterstützt und wirkt eher persönlich als fachlich motiviert. Ich hoffe doch sehr, dass wir zu einer langfristigen und verlässlichen Regelung kommen und das Stadtmarketing somit dauerhaft absichern können.“

Im Frühling soll es Gespräche zwischen der Stadtspitze und dem Stadtmarketing geben. Da soll es dann um eine eventuelle Förderung für 2027 gehen.

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