Stadt Bayreuth 2025: Jahresgespräch mit Thomas Ebersberger

04. Januar 2025 , 12:16 Uhr

Ein Überblick über verschiedene Themen in der Stadt Bayreuth, die uns dieses Jahr beschäftigen werden und Rückschauen auf das vergangene Jahr:

Bayreuth startet mit Zuversicht ins neue Jahr, zumindest wenn es nach Oberbürgermeister Thomas Ebersberger geht. Beim traditionellen Jahres-Pressegespräch zeigte er sich optimistisch und sagt zum Start: „Es wird besser, als viele denken.“ Bayreuth stehe wirtschaftlich besser da als viele andere Städte und habe die Herausforderungen der letzten Jahre gut gemeistert.

Also gut, 2025 wird sicherlich wieder eine Herausforderung werden. Wir müssen ja schauen, dass wir die entsprechenden Geldeinnahmen haben, dass wir alles finanzieren können. Aber ich kann zumindest sagen, 2024 war, wenn man zurückblickt, wirklich sehr gut für Bayreuth.

Trotz großer Investitionen – etwa in den Wohnungsbau, den Klimaschutz und die Digitalisierung – konnte die Stadt ihre Schulden reduzieren. Allerdings, so Ebersberger, wird dies in den kommenden Jahren schwieriger, da große Projekte wie das 800-Millionen-Euro-Investitionsprogramm für das Klinikum anstehen.

Bayreuth steht vor großen finanziellen Herausforderungen, doch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zeigt sich optimistisch. Am 29. Januar will er dem Stadtrat einen Haushaltsentwurf vorlegen, der trotz vieler Bauprojekte und schwieriger Bedingungen solide aufgestellt ist.

 „Wir kommen mit einer gewissen Liquidität ins neue Jahr rein und können mit Sicherheit davon ausgehen, dass wir von der Verwaltung her einen Vorschlag für den Haushaltsentwurf einbringen können, der auch genehmigungsfähig ist.“

Ein Grund zur Zuversicht: Der Schuldenstand der Stadt ist bis Ende 2024 auf 43 Millionen Euro gesunken. Das sind 31,5 Millionen Euro weniger als erwartet. Gleichzeitig hat Bayreuth deutlich mehr investiert – von 32,5 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 71,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Obwohl die Haushaltsberatungen herausfordernd werden, will Ebersberger die freiwilligen Leistungen für Vereine und Verbände in Höhe von fünf Millionen Euro nicht antasten.

2025 wird die Stadt Bayreuth viel investieren. Beim Jahresgespräch nennt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger die Großprojekte, die dieses Jahr die größten Investitionen beanspruchen werden:

„Also in diesem Jahr ist sicherlich die Fortführung von der Berufsschule eins, die Finanzierung, Friedrichsforum, Graserschule, das, was besonders kassenwirksam wird. Und wir haben eine ganze Reihe von anderen wichtigen Aufgaben, die wir angehen werden, sei es jetzt Feuerwehr, sei es ILS, die wir umsetzen werden.“

Daneben werden auch der Neubau des Stadtarchivs, die zusätzlichen Klassenzimmer-Container für Gymnasien aufgrund der Umstellung von G8 auf G9 und der Ausbau der Kläranlage im Haushalt zu Buche schlagen.

Bayreuth hat große Pläne für seine Schulen: Neben laufenden Projekten, wie der staatlichen Berufsschule und der Graserschule steht die Sanierung und Erweiterung des Richard-Wagner-Gymnasiums (RWG) mit geschätzten 70 Millionen Euro ganz oben auf der Prioritätenliste. Auch die Rückkehr zum G9 an den vier städtischen Gymnasien bringt Herausforderungen mit sich – 32 neue Klassenzimmer werden benötigt, was fast dem Bau eines neuen Gymnasiums entspricht. Statt einer zentralen Containerschule setzt die Stadt auf individuelle Lösungen für jedes Gymnasium. Am Graf-Münster-Gymnasium wird beispielsweise das Dachgeschoss ausgebaut, während an anderen Standorten Container eingesetzt werden.

Schon seit Jahrzehnten hofft die Region Bayreuth auf eine schnellere und modernere Zugverbindung. Doch noch immer ist nicht klar, ob und wann die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale kommt – aber einen kleinen Teilerfolg gibt es, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger im Jahresgespräch. Die Planungen für den Ausbau zwischen Bayreuth und Schnabelwaid wurden erteilt, der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung werden immerhin auf dem Papier geplant. Das heißt aber noch lange nicht, dass hier 2025 schon etwas passiert:

„Eine Fertigstellung dauert bei der Bahn immer Jahrzehnte, also von der Seite her wird es sicherlich noch lange dauern. Aber wenn man einmal ausgekickt ist, hängt man ja praktisch ganz hinten wieder an der Schleife dran. Und das kostet dann Jahrzehnte, bis es dann irgendwann wieder mal in die nächste Planungsstufe geht. Wir müssen weiter den politischen Druck erhöhen, schauen, dass wir einen neuen Verkehrsminister bekommen, der die Zahlen dann richtig liest und bereit ist, das Ganze auch umzusetzen.“

Die Planungen stoppen immer wieder, wirtschaftlich würde sich die Strecke nicht lohnen, besagt ein Gutachten. An diesen Zahlen zweifelt Ebersberger. Immerhin eine gute Aussicht für dieses Jahr: diese Wirtschaftlichkeitsstudie soll 2025 überprüft werden.

sir

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