Was muss eine Stadt leisten, um sich Sportstadt nennen zu dürfen? Das ist – quasi aus Versehen – Thema einer hitzigen Debatte im Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Bayreuth gewesen. Aufhänger der Debatte: Zwei Bayreuther Vereine hoffen auf mehr Förderung, als die Richtlinien der Verwaltung vorsehen. Jeder Verein kennt das: Die Bayreuther Turnerschaft und der BSC Saas brauchen Geld für dringend nötige Sanierungen. 15 % Förderung – statt der festgelegten zehn – hätten sie gerne. Denn der Ausschuss kann so eine Ausnahme beschließen. So passiert bei den Zuschüssen für das Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg. Die Verwaltung hatte den Vorschlag abgelehnt. „Dafür sind Richtlinien ja da“ – sagt Ebersberger sinngemäß. Und: „Wir können die aber auch jederzeit ändern.“ Genau das hat der Ausschuss dann auch einstimmig gemacht. Beide Vereine sollen, im Falle einer Förderung, die 15 % bekommen. Alle im Gremium waren sich einig: Förderung = Wertschätzung. Ob das auch ein bisschen durch den laufenden Wahlkampf beeinflusst war? Den beiden Vereinen wird’s herzlich egal sein. Das Thema wird voraussichtlich in Zukunft nochmal auf einer Tagesordnung landen. Immerhin gibt es jetzt zwei Präzedenzfälle mehr für eine Ausnahme der Regel.
jt