Fast jeder vierte Schüler in Deutschland im Alter von 15 Jahren hat schon einmal eine Klasse wiederholt. Bayern ist bundesweit auf Platz zwei der „Sitzenbleiber“. Das würden die Grünen gerne ändern: Die Fraktion hat im Landtag einen Antrag gestellt, um das Sitzenbleiben im Freistaat abzuschaffen. Was sagen die Leute aus der Praxis dazu? Christian Kramer ist Schulleiter eines Gymnasiums in Bayreuth:
Also ich würde es nicht generell abschaffen. Ich finde es ein wichtiges Instrument. Und ich denke, man kann auch nicht pauschal sagen, dass es wirkungslos ist. Es gibt einfach Schüler, denen tut das gut und die machen danach noch erfolgreich ihr Gymnasium. Und es gibt natürlich auch welche, die aus der Möglichkeit nichts ziehen können und die dann vielleicht an eine Realschule oder an eine Mittelschule gehen. Aber man kann es nicht pauschal verdammen.“
Es gebe aber auch noch Möglichkeiten, um das Sitzenbleiben abzuwenden: Das Vorrücken auf Probe oder eine Nachprüfung am Ende der Sommerferien. Aber auch während des Schuljahrs gebe es Fördermaßnahmen, wie beispielsweise Nachhilfe. Das helfe dabei, Sitzenbleiber abzufangen, so Kramer weiter.