Wenn heute die Berufungsverhandlung um die Schmerzensgeldklage der Mutter der verschwundenen Peggy aus Lichtenberg gegen Manuel S. beginnt, gelten besondere Regeln am Oberlandesgericht in Bamberg. Es hat die Verhandlung wegen des zu erwartenden öffentlichen Interesses in einen größeren Gerichtssaal verlegt, eine gewisse Anzahl von Plätzen für Journalisten reserviert und besondere Regeln für Handy-Nutzung aufgestellt.
Bis heute ist nicht klar, was mit dem neunjährigen Mädchen 2001 passiert ist. Ihre Leiche hat man 15 Jahre später in einem Wald in Thüringen gefunden. Ihre Mutter hatte gegen den zeitweise verdächtigten Manuel S. geklagt. Er hatte zugegeben, die Leiche von Peggy von einem anderen übernommen und im Wald verscharrt zu haben. Diese Aussage hat er später aber widerrufen. Peggys Mutter klagt auf Schmerzensgeld, weil sie 15 Jahre lang weder gewusst hatte, dass ihre Tochter tatsächlich längst tot ist, noch die sterblichen Überreste bestatten konnte. Vor dem Landgericht Hof war sie vergangenes Jahr damit gescheitert, nun geht das Verfahren in die nächste Instanz.