Bei der Sandler AG in Schwarzenbach an der Saale ist gestern eine Ära zu Ende gegangen. Christian Heinrich Sandler hat sich nach 46 Jahren aus dem operativen Geschäft verabschiedet. Sein Nachfolger als CEO ist sein Neffe Philipp Ebbinghaus:
Ich bin super vorbereitet, seit 2013 im Unternehmen und fand es klasse, dass ich die Möglichkeit hatte, im Unternehmen zu wachsen, also verschiedene Positionen, Führungspositionen zu bekommen – das heißt, ich komme nicht ins kalte Wasser und bin ja seit ein paar Jahren auch schon Vorstand. Aber: natürlich ist es so – das hat auch mein Onkel zu mir gesagt – der Moment, in dem man dann alleine ganz oben steht, der kommt erst noch. Ich glaube, dieses Gefühl, das dann zu verstehen, das kommt erst noch in den nächsten Monaten. Da bin ich ehrlich und ein bisschen Respekt darf man auch vor so einer neuen Aufgabe haben.
Ebbinghaus übernimmt das operative Geschäft in herausfordernden Zeiten:
In den letzten Jahren ist die Welt verrückt geworden. Jedes Jahr kam etwas Neues dazu – von Covid über den Russland/Ukraine-Krieg, jetzt die jüngsten Ereignisse in Israel und so weiter. Wir müssen schneller und flexibler reagieren auf das was außen rum kommt. Das heißt: früher hat man ein Unternehmen für ein Jahr geplant und dann ist man den Weg gegangen. Heute denken wir in Quartalen, in Tagen, in Monaten, müssen Plan A, Plan B, Plan C in der Schublade haben. Das ist eigentlich der neue Job, hier etwas flexibler auf diese aktuelle Situation einzugehen.
Offiziell übernimmt Ebbinghaus die Geschäfte am 01. August. Christian Heinrich Sandler wird dann in den Aufsichtsrat der Sandler AG wechseln und dort den Vorsitz übernehmen.
Die Sandler AG zählt zu den 20 größten Vliesstoffherstellern weltweit. Der Umsatz lag 2024 bei 326 Millionen Euro und die Zahl der Mitarbeitenden bei der Sandler Gruppe bei knapp 1.000.