Eine Neuerung, die im kommenden Jahr auf Familien mit Schulkindern zukommt: Ab August haben Eltern bundesweit ein Recht auf Ganztagsbetreuung für ihre Grundschulkinder, beginnend mit den Erstklässlern und in den Folgejahren geht’s bis zur vierten Klasse weiter. Die Kinder sollen gut betreut sein, wenn sie mit dem regulären Unterricht fertig und die Eltern noch in der Arbeit sind. Ein riesiger Planungsaufwand für die Kommunen, ihre Jugend- und Schulämter sowie freie Träger. Das hat der jüngste Jugendhilfeausschuss im Landkreis Wunsiedel gezeigt.
Aktuell besagt die Prognose, dass 522 Plätze im Landkreis Wunsiedel fehlen, wenn ab dem neuen Schuljahr Horte und Schulen die Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder im Landkreis leisten sollen. Und das ist noch nicht alles, denn das Recht auf Ganztagsbetreuung gilt auch für die Schulferien. Die Verantwortlichen bleiben hier weiter im Austausch, hieß es im Jugendhilfeausschuss. Die Träger sind offen, neue Angebote zu schaffen. Das Kreisjugendamt will unter den Kommunen im Fichtelgebirge zudem ein Kleeblatt-System einführen, durch das Lücken in der Ganztagsbetreuung geschlossen werden sollen, wo sich welche auftun. Offen bleiben jedoch noch einige finanzielle Fragen: Gerade die Bezahlung der Ferienbetreuung wird wohl an Eltern und den Jugendämtern hängen bleiben. Letztere sind ohnehin schon unterfinanziert und die Zuschüsse für Ganztags- und Ferienbetreuung werden wohl kaum ausreichen. Im Januar wollen sich die Verantwortlichen im Landkreis Wunsiedel wieder zusammensetzen.