Sie sollen für Russland Sabotageaktionen in Deutschland geplant haben, zum Beispiel Brandanschläge auf Bahnstrecken und den US-Stützpunkt Grafenwöhr in der Oberpfalz. Deswegen müssen sich zwei Männer aus dem Landkreis Bayreuth und ein weiterer Angeklagter seit heute vor dem Oberlandesgericht München verantworten. Bei dem Hauptangeklagten geht es parallel dazu noch um einen weiteren Vorwurf: Er soll für die Terrorvereinigung „Volksrepublik Doneszk“ im Osten der Ukraine gekämpft haben.
Am ersten Prozesstag heute haben alle drei Angeklagte rigoros abgestritten, für Russland spioniert zu haben. Sein Verteidiger hat über den Hauptangeklagten gesagt: Er dachte, er könnte ein bisschen schauspielern und einen auf Spion machen. Tatsächlich habe es aber nie Verbindungen zum russischen Geheimdienst gegeben. Die Nachrichten zwischen den Angeklagten seien häufig ironisch, übertrieben oder scherzhaft gewesen. Sie seien Bestandteil einer privaten, nicht ernst gemeinten Situation, hieß es.
Das Oberlandesgericht München hat insgesamt 44 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil in dem Prozess könnte also erst kurz vor Weihnachten fallen.