Tag 23 im Mordprozess um die verschwundene Katina K. gestern vor dem Bamberger Landgericht. Mit einer Überraschung. Ein LKA-Experte bestätigte erstmals eine Version des Angeklagten aus Bammersdorf: Demnach soll sich Katina Tage vor ihrem Verschwinden beim Verladen von Schrott leicht an der Hand verletzt haben – das könnte die gefundenen Blutspuren im Auto erklären. Bisher galten diese Spuren als wichtiges Indiz für eine Gewalttat. Doch laut Gutachter seien sie kleinflächig, unspezifisch und kaum datierbar. Sie könnten auch durch das Abwischen blutiger Hände entstanden sein. Die Verteidigung stellte zudem den ersten Beweisantrag – mehrere Busfahrer sollen aussagen, ob sie rund um die Tatzeit Auffälligkeiten bemerkt haben. Der Anwalt betont: Niemand begeht an einem so einsehbaren Ort ein Verbrechen, ohne damit zu rechnen, gesehen zu werden. Außerdem stellte das Gericht einen rechtlichen Hinweis in den Raum – eine Verurteilung wegen Totschlags statt Mord sei denkbar. Der Prozess wird morgen fortgesetzt.