Vor dem Bayreuther Landgericht wird seit Montag der Tod von Heiko F. vor fast zwei Jahren in der Trinker-WG in Mainleus juristisch aufgearbeitet. Zwei von drei mutmaßlichen Tätern sitzen in Haft, angeklagt ist aktuell WG-Boss Roland K. wegen schwerer Körperverletzung und Anstiftung zum Mord an Heiko F. :
Marlen Vohwinkel aus dem Gerichtssaal:
Stundenlang hört man im Gericht, wer gesoffen, geprügelt und gequält und Anweisung gegeben hat, einen anderen zu schlagen. Das ist schon krass, was in diesem Verfahren alles zur Sprache kommt. Dass Heiko F. vor zwei Jahren übel verprügelt worden ist, steht fest. Die Frage ist, ob auch Roland K. auf ihn eingeschlagen hat und vor allem auch die Anweisung gegeben hat, ’schafft ihn raus, dass er verreckt‘. Zwei Zeugen haben das heute bestätigt.
Wie ernst man Roland K. nehmen muss, zeigt auch, dass in dem Pflegeheim, in dem er untergebracht war, Personal kündigen wollte, weil er sie und ihre Kinder bedroht hat. Aussage eines Opfers: es hieß, er hat seine Leute da draußen und die werden dich finden. Tina H. hat sich heute vor Gericht jedes Wort aus der Nase ziehen lassen. Eine Frau, der ein Arzt bestätigt hat, dass ihr Hirn schwere Alkoholschäden hat. Sie sitzt aktuell wegen Beihilfe zum Mord im Gefängnis, Ende des Jahres kann sie entlassen werden, dann ist sie 44 Jahre alt. Roland K., ihr Verlober, wie sie sagt, sitzt dann sehr vermutlich im Gefängnis, ihm blüht lebenslänglich.
Das Verfahren beobachten auch zwei medizinische Gutachter, die später im Prozess zur Steuerungs- und Schuldfähigkeit des angeklagten Mainleusers gehört werden. Anfang Februar könnte ein Urteil fallen.