Die Kulmbacher Innenstadt ist ab sofort Messer- und Waffenverbotszone. Das hat der Stadtrat heute (Do) einstimmig beschlossen. Oberbürgermeister Ingo Lehmann:
Im Endeffekt ändert sich für den Normalbürger gar nichts. Man kann jetzt ohne Anlass die Leute kontrollieren. Und ich glaub der Peter Hübner (Leiter der Polizeiinspektion Kulmbach) hat das auch deutlich gemacht: sie kennen ihr Klientel. Uns war es wichtig ein Zeichen zu setzen. Was wäre sonst das Ergebnis gewesen? Dann hätte man gesagt: ‚die Stadt macht nix, die ist nicht bereit etwas umzusetzen‘ Und genau das war der Punkt.
Ab sofort dürfen in der Zone in der Innenstadt beispielsweise keine Schusswaffen, Messer aller Art oder auch Elektroschocker mitgeführt werden. Wer mit solchen Waffen in der Verbotszone erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro rechnen. Die Waffen und Messer werden von der Polizei natürlich eingezogen. Es gibt aber auch Ausnahmen von diesem Verbot. Beispielsweise für Handwerker, die Messer für die Arbeit brauchen, für Rettungs- und Einsatzkräfte und für alle, die ein Messer in einer Tüte transportieren.
Die erlassene Verbotszone ist ein zusätzliches Instrument für die Kulmbacher Polizei. Dadurch können die Beamten einfacher Passanten kontrollieren, für kurze Zeit festhalten und auch Waffen sowie Messer dauerhaft entziehen. In der jetzt festgelegten Verbotszone hat es in den vergangenen Jahren laut der Kulmbacher Polizei mehr Straftaten mit Messern oder anderen Waffen gegeben als im restlichen Stadtgebiet.
Die Stadtverwaltung und die Polizei Kulmbach werden im kommenden halben Jahr beobachten, welche Auswirkungen diese Maßnahme hat und im März dem Stadtrat die Ergebnisse präsentieren.
Hintergrund der Waffenverbotszone sind zwei viral gegangene Videos aus der Kulmbacher Innenstadt, die jeweils eine Straftat zeigten. Daraufhin gab es eine Welle der Empörung in den sozialen Medien und es wurde sich Sorgen über die Sicherheit in der Stadt gemacht.