Der Bayerische Landtag hat heute die erste eigene Regelung der Ladenöffnungszeiten seit 1956 verabschiedet. Das Stadtmarketing Bamberg begrüßt die Novelle ausdrücklich, weil sie Kommunen und Handelsstandorten deutlich mehr Gestaltungsspielraum eröffnet – besonders bei langen Einkaufsnächten. Gleichzeitig bedauert Geschäftsführer Klaus Stieringer die Beibehaltung der sogenannten Anlassbindung bei verkaufsoffenen Sonntagen.
Wichtigste Neuerungen auf einen Blick
„Die erweiterte Freiheit für Einkaufsnächte ist ein Quantensprung für unsere Innenstadt. Events wie die Bamberger Einkaufsnacht ziehen zehntausende Gäste an und stärken Handel, Gastronomie und Stadtimage – gerade im Wettbewerb mit dem 24/7-Onlinehandel.“, so Klaus Stieringer, Geschäftsführer Stadtmarketing Bamberg. Der Wegfall des Anlassbezugs für nächtliche Shopping-Events senkt bürokratische Hürden und erhöht die Planungssicherheit für Kommunen und Händler. Gleichzeitig kritisiert Stieringer, dass die Anlassbindung bei verkaufsoffenen Sonntagen bestehen bleibt: „Vier verkaufsoffene Sonntage pro Jahr sind ausreichend, doch das Festhalten am Anlasszwang bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Wir hätten uns hier mehr Mut für einheitliche, rechtssichere Regelungen gewünscht.“ Diese Position deckt sich mit der Stellungnahme des Berufsverbands City- & Stadtmarketing Bayern (AKCS), dessen Präsident Stieringer ebenfalls ist. Der Verband lobt die Fortschritte, fordert aber eine weitere Entlastung der Kommunen beim Thema Anlass und räumliche Begrenzung. Unser Ziel einer nachhaltigen Innenstadtbelebung wird mit dem neuen Gesetz erleichtert: „Längere Öffnungen und abwechslungsreiche Event-Formate binden Kaufkraft und erhöhen die Aufenthaltsqualität und schaffen einen kleinen Wettbewerbsvorteil gegenüber Online-Händlern durch Erlebnischarakter und persönliche Beratung. Auch in Bezug auf die möglichen neuen Mini-Supermärkte sieht das Stadtmarketing Bamberg neue Chancen. „Ich verspreche mir hier eine Stärkung der Nahversorgung. Digitale Mini-Supermärkte ermöglichen rund-um-die-Uhr-Einkauf in Ortsteilen ohne Vollsortimenter – ohne zusätzlichen Personaleinsatz. Insgesamt verbessert das Gesetz nach Ansicht vom Stadtmarketing Bamberg die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten. „Gemeinden können künftig flexibler auf lokale Bedürfnisse reagieren und ihre Handelsformate selbst festlegen“, so Klaus Stieringer. Das Stadtmarketing kündigt an, umgehend das Gespräch mit Stadtverwaltung, Einzelhandel und Gastronomie zu suchen, um schnellstmöglich den Bedarf und geeignete Termine für bis zu acht Einkaufsnächte in Bamberg zu ermitteln. „Die Einkaufsnacht und der verkaufsoffene Sonntag bleiben unsere schärfsten Schwerter gegen die digitale Konkurrenz. Wir sehen in der Gesetzesreform deutlich mehr Chancen als Risiken – ein echter Lichtblick für Bamberg.“