Mit seinen Worten zu der gescheiterten Wahl dreier neuer Richter für das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, erntet Bambergs Erzbischof Herwig Gössl jetzt Kritik von der SPD-Spitze. Aus Sicht der von der SPD unterstützten Juristin Frauke Brosius-Gersdorf gibt es gute Gründe dafür, dass die volle Garantie der Menschenwürde erst ab der Geburt gilt. Wäre sie gewählt worden, wäre das ein „innenpolitischer Skandal“, sagte Erzbischof Gössl in seiner Rede gestern (13.7.) zum Heinrichsfest.
SPD-Fraktionschef Miersch hat die Aussagen zurückgewiesen. Kirche dürfe politisch sein, sich aber an „dieser Hetze“ zu beteiligen, sei „unchristlich“, so Miersch. Heute (Mo 14.07) hat sich das Erzbistum Bamberg dann nochmals zu Wort gemeldet. Der Schutz des ungeborenen Lebens sei für den Erzbischof ein zentrales Thema. Dennoch rufe er zum Dialog und zur inhaltlichen Auseinandersetzung auf. Er bedauere, wenn seine Aussagen verkürzt wiedergegeben und missverstanden und damit Personen oder das Ansehen des Verfassungsgerichts beschädigt werden.
Auch die Bamberger SPD hatte sich gestern in einer Stellungnahme kritisch geäußert: die Aufgabe der katholischen Kirche müsse es sein zusammenzuführen, statt zu spalten.