Nach Irritationen um eine Predigt hat der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf ein persönliches Gespräch angeboten. Er wolle damit Missverständnisse ausräumen, schrieb Gössl in einer persönlichen Erklärung. Die von der SPD nominierte Staatsrechtlerin Brosius-Gersdorf hat im ZDF deutlich auf Kritik des Bamberger Erzbischofs Gössl reagiert. In seiner Predigt hatte er im Zusammenhang mit ihrer Person von einem „Abgrund von Intoleranz und Menschenverachtung“ gesprochen. In der Sendung Markus Lanz sagte Brosius-Gersdorf: „Ich finde das infam.“ Und weiter: Das Gegenteil sei der Fall – im Zentrum ihrer wissenschaftlichen Arbeit stehe das Bemühen um sozial Schwache. Sie wolle daran erinnern, „dass auch Vertreter der katholischen Kirche an die Verfassungswerte unseres Grundgesetzes gebunden sind und damit auch an meine Menschenwürde und mein Persönlichkeitsrecht“, so die Juristin weiter.