Nach dem Aus für den Standort Weismain und damit verbundenen 429 Kündigungen für die Mitarbeiter des Logistikunternehmens Baur Fulfillment Solutions, übt die Gewerkschaft Verdi Kritik am Unternehmen. Gegenüber Radio Bamberg spricht Paul Lehmann, Gewerkschaftssekretär für Oberfranken West, von einem „Paukenschlag“ für die betroffenen Mitarbeiter. Bemerkenswert sei, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens, bei Einstiegslöhnen auf eine Bezahlung nach Mindestlohn zu setzen, nicht aufgegangen sei, so Lehmann. Sparen auf dem Rücken der Beschäftigten habe sich noch nie ausgezahlt. Der Arbeitgeber habe aus Sicht der Gewerkschaft versagt, so Lehmann weiter. Für die betroffenen Mitarbeiter sei der Sozialplan nur ein schwacher Trost, gehe es doch um den Verlust von Arbeitsplätzen. Dennoch gebe es für die Mitarbeiter Licht am Horizont, so Lehmann. Fachkräfte wie sie würden händeringend gesucht und die Chancen einen Job zu bekommen, seien nicht schlecht, so der Gewerkschaftssekretär.
Das Logistikunternehmen Baur Fulfillment Solutions hatte bekannt gegeben, dass 429 Mitarbeiter zum Ende des Monats ihre Kündigungen erhalten haben. Als Grund nannte das Unternehmen die Entscheidung des Modeherstellers s.Oliver, seine Logistik selbst abzuwickeln. Der Vertrag mit BFS wurde zum Ende April gekündigt. Eine Suche nach alternativen Großkunden sei aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht erfolgreich gewesen, so ein Baur-Sprecher. Zwischen dem Unternehmen und dem Betriebsrat seien ein Interessensausgleich und ein Sozialplan vereinbart worden. Man wolle sie Schließung des Standortes Weismain möglichst sozialverträglich gestalten, so der Sprecher.