Im Prozess um den Mord an Claudia K. aus der Blaich in Kulmbach hat das Gericht heute weitere Verhandlungstage anberaumt. Es sollen zusätzliche Zeugen gehört werden, vor allem Frauen, mit denen der Angeklagte Werner M. auf Dating-Apps Kontakt aufgenommen hatte.
Außerdem hat das Gericht heute den Tatablauf geschildert, wie ihn die Richter aus der bisherigen Beweisaufnahme konstruieren.
Für die Richter steht fest, dass Werner M. wütend auf seine ehemalige Lebensgefährtin gewesen sei. Während sie sich nach der beschlossenen Trennung auf ihr Single-Leben mit Freundinnen und Enkelkindern gefreut habe, seien seine Versuche, eine neue Frau zu finden, kläglich gescheitert. Dafür habe er Claudia K. verantwortlich gemacht. Er habe den Plan gefasst, sie zu töten und diesen Plan heimtückisch ausgeführt – ein klares Mordmerkmal.
Der 54-Jährige war über Claudia K. hergefallen, als sie nach einem Besuch bei einer Freundin die gemeinsame Wohnung betreten hatte. Innerhalb von vier Minuten soll er 24 mal mit seinen bereitgelegten Jagdmessern auf die Frau eingestochen.
Nach aktuellem Plan sollen die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung Ende September gehört werden. Ein Urteil könnte am 8. Oktober fallen.