Für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und eine offene Gesellschaft – dafür sind am Wochenende bundesweit über eine Million Menschen auf die Straße gegangen. Allein in Bamberg kamen am Samstag rund 6000 zusammen. Mitorganisator Lars Lunau von der Seebrücke Bamberg:
„Ich persönlich habe jetzt auch wieder etwas mehr Hoffnung, dass wir noch eine wehrhafte Gesellschaft haben und ich hoffe, alle Politiker:innen nehmen sich unseren Appell zu Herzen, dass wir nämlich nicht damit einverstanden sind, dass sie die rechtsradikalen Narrative der AfD salonfähig machen und wir wünschen uns grundsätzlich eine menschenfreundlichere Politik. Denn dies ist möglich und tut uns allen gut.“
6000 Menschen: Für Bambergs Bürgermeister Jonas Glüsenkamp war diese Zahl ein enormes Zeichen für Demokratie:
„Ich bin ganz froh, dass bei allen unterschiedlichen politischen Ansichten, die wir in der Gesellschaft haben, eins ganz deutlich geworden ist: Beim Thema Faschismus und Rassismus sind sich Demokraten und Demokratinnen einig – das wollen wir nicht. Das gehört hier nicht hin und das gehört auch nicht in unsere Stadt Bamberg.“
Stimmen von Teilnehmern der Demonstration:
Oberbürgermeister Starke:
„Ich glaube das Geheimtreffen der Rechtsradikalen hat viele wachgerüttelt. Und das ist auch in Bamberg deutlich geworden. 6000 Teilnehmer ist eine stolze Zahl und ich danke allen, die auf die Straße gehen, um an diesen Demonstrationen teilzunehmen. Und wir brauchen das auch.“
Denn die Demokratie sei auch ein Wertesystem für Frieden und Toleranz – diese Demonstration habe das zum Ausdruck gebracht, so Starke weiter.
Mit dabei war auch der Bamberger Rapper Jonas Ochs, alias Bambägga:
„Ich denke, das war vor allen Dingen ein guter Anfang. Schön, dass sich so viele Menschen auf den Weg gemacht haben. Aber ich denke, Demokratie lebt nicht von einmaligen Demonstrationen, sondern von der tagtäglichen Auseinandersetzung und vor allen Dingen vom konstruktiven Diskurs.“
Die Demonstration in Bamberg war Teil vieler Aktionen in ganz Deutschland gegen Rechtsextremismus. So musste etwa in München wegen Sicherheitsbedenken eine Demonstration abgebrochen werden, weil sich zu viele Menschen auf die Straße begeben hatten. Statt angekündigten 25 Tausend waren laut Veranstalter rund 250 Tausend Teilnehmer in der Landeshauptstadt. Auslöser der Proteste ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen von Rechtsradikalen in Potsdam. An dem Treffen hatten auch mehrere AfD-Politiker teilgenommen.
Alle Tonbeiträge zum Nachhören findet ihr hier: https://www.radio-bamberg.de/mediathek/audio/eindruecke-der-demo-gegen-rechts-in-bamberg/.