Der 1. Mai steht an. In den Gemeinden werden die Maibäume aufgestellt – und vorher möglicherweise noch geklaut. Traditionell in der Nacht auf den 1. Mai versuchen Dorfvereine und Landjugenden, sich gegenseitig die Maibäume zu stehlen um sie dann gegen Brotzeit und Bier zurückzugeben. Maibaumbewacher Klaus Sesselmann genießt die Tradition
Wenn er weg ist, ist er weg. Man muss das immer sportlich sehen. Wenn einer es schafft, einen Maibaum zu klauen, dann soll er ihn mitnehmen. Wenn die Forderung fair ist, dann gibt es eine Brotzeit und es gibt was zu trinken. Uns ist er einmal geklaut worden und da haben die ihre Brotzeit bekommen und die haben den Baum wieder gebracht und alles war gut.
Wichtige Regeln: Der Maibaum darf nur geklaut werden, wenn er noch nicht aufgestellt ist. Er darf nicht beschädigt werden, vor allem Sägen ist tabu. Und nicht die Polizei einschalten.
Viele Ortsvereine haben Bewacher, mehr oder weniger erfolgreich. Andere arbeiten mit Tricks, wie Thomas Opel in Neufang bei Wirsberg. Der hat einen Lock-Maibaum auf den Platz in die Ortsmitte gelegt, und den richtigen Baum versteckt. Die Landjugend aus Bad Berneck hat den Maibaum geklaut – aber den falschen – und es gibt jetzt keine Lösegeld-Brotzeit.
Welcher Maibaum da ist und welcher noch fehlt, zeigt sich spätestens morgen bei den vielen Festen bei uns in ganz Oberfranken und natürlich auch im Kulmbacher Land zum Maibaum-Aufstellen.