Heiß in Bayreuth: Sprühnebelschläuche in Maxstraße

01. Juli 2025 , 16:37 Uhr

Die Stadt Bayreuth hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte im Rahmen der Klimaanpassung und des Hitzeschutzes ergriffen. Dabei reicht die Bandbreite von Trinkbrunnen über schattige Sitzmöglichkeiten bis hin zu einem neuen Naherholungsgebiet mit der Funktion einer Kaltluftschneise. Gleichzeitig laufen weitere Projekte – teilweise mit Bürgerbeteiligung –, um den Hitzeschutz zu verbessern.

Aktuell bieten zwei saisonal aufgestellte Brunnen der Stadtwerke Bayreuth vor dem Neuen Rathaus und am Stadtparkett Trinkwasser an. Hinzukommen zwei städtische Trinkwasserbrunnen im Röhrenseepark und am Spielplatz in der Hindenburgstraße. Zudem beabsichtigt die Stadt, zwei weitere Trinkbrunnen am Spielplatz Schanz und beim Kulturkiosk in der Wilhelminenaue zu errichten, die im Rahmen eines staatlichen Förderprogramms realisiert werden sollen. Der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats wird sich am heutigen Nachmittag (1. Juli 2025) mit diesen Plänen befassen.

Um kurzfristig die sich aufheizenden Pflasterflächen in der Fußgängerzone Maximilianstraße zu kühlen und so für angenehmere Temperaturen zu sorgen, hat die Stadt im Bereich des Ehrenhofs und des Caffé Rossi Sprühnebelschläuche installiert.

 

Begrünung von Plätzen

Bei der Gestaltung von Plätzen und Straßen in der Innenstadt spielt der Hitzeschutz mit Begrünungen und Wasserelementen ebenfalls eine wichtige Rolle. Als Beispiel ist hier der neu gestaltete Rathaus-Vorplatz mit Pflanzen, einem Brunnen samt Wasserfontänenfeld und hellen Materialien zu nennen. Auch der neu zu gestaltende Jean-Paul-Platz wird als künftiger kühler Ort geplant. Im Rahmen des Tags der Städtebauförderung wurden außerdem die ersten „grünen Wohnzimmer“ vorgestellt und in der Innenstadt platziert. Diese schattigen Sitzgelegenheiten können künftig vermehrt im Stadtgebiet auf Plätzen, bei Haltestellen, an zentralen Fußwegen in die Innenstadt oder zu Schulen aufgestellt werden.

 

Bayreuths lebendiger Süden

Zwei wichtige Bausteine im Klimaanpassungsprojekt „Bayreuths lebendiger Süden“ sind erst kürzlich abgeschlossen worden: die Wiederherstellung von drei Teichen im Studentenwald und der Bürgerhain mit seinen über 100 Laubbäumen zwischen Pottensteiner und Thiergärtner Straße. Der Alte und der Große Haasenweiher sowie der Schwarze Weiher bilden auf rund drei Hektar Fläche, davon über 8.000 Quadratmetern dauerhafter Wasserfläche, nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tierarten und steigern die Artenvielfalt. Wie der Bürgerhain tragen sie zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Über den Teichen und den Wiesen im Bürgerhain entsteht Kaltluft, die der Stadt zufließt. Die Klimawirksamkeit erfasst ein Messprogramm des Lehrstuhls für Mikrometeorologie an der Universität Bayreuth, das auch die weitere Entwicklung beobachtet.

 

Auswirkungen auf Bauleitplanung

Bayreuth hat eines der dichtesten Messnetzwerke hochwertiger Wetterstationen von Mittelstädten in Deutschland. Die Universität Bayreuth misst mit diesen Stationen seit 2018 in enger Kooperation mit der Stadt den Verlauf der Wetterbedingungen und hat bereits mehrere wissenschaftliche Arbeiten zur Verteilung von heißen und kühlen Orten in Abhängigkeit der Großwetterlage und Windrichtung erstellt. In mehreren Fällen wurden die Bauleitplanverfahren beziehungsweise Bebauungspläne anhand dieser Erkenntnisse abgeändert. So ist etwa das neue Wohnbaugebiet „Am Eichelberg“ deutlich verkleinert worden, um die Kaltluftströme vom Sophienberg über die Autobahn hinweg nicht zu blockieren. Auch am Zapfgelände und am Klinikum wurden Untersuchungen vorgenommen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, welchen Impact auf Kaltluftströme man erwarten muss, wenn gebaut wird.

 

Landschaftspark Tappertaue

Ein weiterer Baustein des Projekts „Bayreuths Lebendiger Süden“ ist die Neuanlage des Naherholungsgebiets „Tappertaue“ zwischen Universitäts- und Nürnberger Straße. Dabei wird unter anderem der verrohrte Bach Tappert freigelegt und dient als Kaltluftschneise in die Innenstadt, für welche ein Teil des bestehenden Lärmschutzwalls zum Glasenweiher abgetragen worden ist. Es ist geplant die Parkanlage bis 2026 fertigzustellen; das gesamte Naherholungsgebiet soll bis 2028 abgeschlossen sein.

 

Hitzeschutz für St. Georgen/Burg

Im Rahmen des Förderprogramms „Demografiefeste Kommune“ hat die Stadt das Teilprojekt „Klimaanpassungsstrategie mit Fokus Hitze für St. Georgen & Burg“ gestartet. Nach einer wissenschaftlichen Analyse wurde ein Bürgerrat gebildet, der inzwischen drei Mal getagt hat. Seine Ideen wurden auf der Homepage der Stadt www.bayreuth.de/hitze veröffentlicht. Viele sind kurzfristig umsetzbar – vom Infomaterial zu Begrünungen über Vorträge zu Hitze und Gesundheit für Senioren bis zum Aufbau eines „grünen Wohnzimmers“.

Die Klimaschutzmanagements von Stadt und Landkreis Bayreuth bearbeiten zudem im Rahmen der Förderrichtlinie Landesentwicklung das Themenfeld „Hitzeaktionspläne in Kommunen“. Dazu findet am 15. Juli mit Kommunen des Landkreises und Vertretern der Stadt Bayreuth eine Auftaktveranstaltung statt.

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