Wird ein Termin beim Hausarzt bald zur Mangelware? In den kommenden fünf Jahren könnte sich die Zahl der unbesetzten Hausarztstellen in Deutschland verdoppeln – das zeigt eine neue Umfrage der Bertelsmann-Stiftung und der Uni Marburg. Schon jetzt sind über 5000 Hausarztstellen vakant. Die Gründe: Dauerstress, Überstunden und viel zu viel Bürokratie. Im Schnitt arbeiten Hausärzte aktuell 44 Stunden pro Woche – deutlich mehr als der Durchschnitt. Keine Besonders attraktive Grundlage, wenn man junge Ärzte in den Beruf locken will, findet Hausärztin Dr. Simone Krug-Ankenbrand aus Eckersdorf:
Das Primärarztsystem braucht einen anderen Stellenwert. Wir brauchen gerade auf dem Flachen Land bessere hausärztliche Versorgung. Das ist hier in Bayreuth Stadt und in den umliegenden Gemeinden noch ganz gut, aber zum Beispiel im hohen Fichtelgebirge oder so ist es wirklich wesentlich schlechter.
Damit die Versorgung der Patienten auch in Zukunft gesichert bleibt, fordern Ärzte weniger Papierkram und flexiblere Arbeitszeiten. Gleichzeitig plant die Bundesregierung ein sogenanntes Primärarztsystem. Bedeutet: Kassenpatienten müssten künftig zuerst zum Hausarzt, bevor sie einen Facharzttermin bekommen. Dafür sollen Hausärzte aber auch entlastet werden – zum Beispiel durch mehr Digitalisierung und zusätzliche Unterstützung von medizinischen Fachangestellten.
jt