Bei einem Krankenhausaufenthalt oder bei einem Arztwechsel liegen alle Patientendaten direkt vor. Das soll ein großer Vorteil der elektronischen Patientenakte sein, die morgen (Mi 15.01) in Testregionen an den Start geht. Unter anderem in Mittelfranken, rund um Nürnberg. In einem Monat sollen alle gesetzlich Versicherten eine ePa bekommen. Dass bestimmte Daten, wie der Impfausweis oder Allergien digital gespeichert werden, hält Doktor Markus Ipta für eine gute Idee. Der Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbands hält die ePa in ihrer jetzigen Form aber für zu kompliziert, vor allem für ältere Patienten:
Es gibt immer einzelne die richtig fit sind, die das gut beherrschen werden. Aber ich glaube, dass die Masse von dieser App nicht profitieren wird. Da sie nicht wissen wie es geht und wenn sie da aus Versehen etwas löschen, ist das schon ein Problem. Also es ist einfach schwierig.
Dazu komme, dass die Daten nicht sicher sind. Der Chaos Computer Club konnte bei Tests relativ schnell an die Daten gelangen. Außerdem sei es fraglich, ob den Ärzten dadurch Arbeit abgenommen wird. Die Arztbriefe werden beispielsweise weiterhin an die ePa und an die Ärzte geschickt, so Ipta. Dazu kommt, dass das digitale System nicht immer zuverlässig funktioniert. Sollten Patienten Bedenken wegen der elektronischen Patientenakte haben, können sie jederzeit ihrer Krankenkasse mitteilen, dass sie keine möchten.