Zum Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Ausschwitz am 27. Januar gedenkt das Oberlandesgericht Bamberg allen Opfern der verbrecherischen Taten des Nationalsozialismus und der Ermordung von über sechs Millionen Juden sowie Hunderttausenden Sinti und Roma, Homosexuellen, Behinderten, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern“. Dies ist eine dauerhafte Aufgabe für die Justiz und die Gesellschaft. Mit diesen Worten legte der Präsident des Oberlandesgerichts Lothar Schmitt gemeinsam mit dem ständigen Vertreter des Generalstaatsanwalts Dieter Brunner, der Vizepräsidentin der Rechtsanwaltskammer Bamberg Elisabeth Geheeb, dem Vorsitzenden des Anwaltsvereins Rainer Riegler, der Vorsitzenden der Willy[1]Aron Gesellschaft Mechthildis Bocksch und dem Vorsitzenden des Förderkreis zur Pflege des Erinnerns an Hans Wölfel Domkapitular i. R. Dr. Gerhard Förch Blumengestecke an den drei Gedenktafeln im Gebäude des Oberlandesgerichts nieder.
In seiner Ansprache erinnerte Präsident Lothar Schmitt besonders an den Gerichtsreferendar Willy Aron, der im Mai 1933 im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde. Im Jahr seines 90. Todestags bestehe besonderer Anlass, sich Willy Aron aufgrund seines Engagements und seines beherzten Eintretens für Demokratie und Rechtsstaat zum Vorbild zu nehmen. Willy Aron habe trotz seines jugendlichen Alters gegen die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus klar Stellung bezogen. Für das Oberlandesgericht sei das Erinnern und Gedenken ein fester Bestandteil des Justizalltags. Zum 90. Todestag von Willy Aron plane man daher am 04. Mai 2023 gemeinsam mit der Willy-Aron-Gesellschaft eine weitere Gedenkveranstaltung zu seiner Person durchzuführen, so Präsident Schmitt.