Nach dem Bekanntwerden der gravierenden Probleme bei der Ganztagesbetreuung an den Schulen in Gaustadt und im Hain melden sich nach und nach die Parteien im Bamberger Stadtrat, um ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen und Lösungsvorschläge anzubieten. Nach der CSU sind es jetzt FDP und Freie Wähler.
Claudia John und Martin Pöhner fordern in einer gemeinsamen Pressemeldung eine Wende in der Bildungspolitik in Bamberg. „Diese Wende muss sofort in die Wege geleitet werden und nicht erst nach der nächsten Stadtrats- und OB-Wahl“, mahnen John und Pöhner. „Beginnen muss diese Wende bereits bei der Verteilung des Haushaltsrests 2024 nach den Osterferien“, fordert Claudia John. Martin Pöhner konkretisiert, dass FW und FDP aus dem Haushaltsrest 2024 u.a. die Aufstellung der notwendigen Container an der Grundschule im Hain zur Deckung des Raumbedarfs der dortigen Mittagsbetreuung finanzieren wollen. Außerdem fordern die Stadträte der FW-FDP-Ausschussgemeinschaft in einem Antrag, erhebliche finanzielle Mittel in eine Sonderrücklage „Schulhaussanierungen allgemein“ und in eine zweite Sonderrücklage „Digitalisierung der Bamberger Schulen“ zu stecken. „Dann können heuer in diesen beiden Bereichen die Planungen gemacht werden und nächstes Jahr können dann die Gelder abgerufen werden“, erläutert FW-Stadträtin Claudia John. „Außerdem braucht es ein Machtwort des Oberbürgermeisters gegenüber der Verwaltung mit dem Ziel, dass die Verwaltung die Bedarfsberechnungen von Schulleitungen und Experten endlich ernst nimmt“, mahnt FDP-Stadtrat Martin Pöhner.
Gegenüber Radio Bamberg hatte die Stadtverwaltung betont, sie wolle die Eltern unterstützen und suche in diesen Tagen gemeinsam mit allen Beteiligten nach schnellen unkomplizierten Lösungen für die betroffenen Schulen.
Ziel sei es, eine kurzfristige Überbrückung der schwierigen Betreuungssituation im kommenden Schuljahr möglich zu machen. Hierfür sei die Stadtverwaltung unter anderem mit zahlreichen privaten und gemeinnützigen Akteuren in den Stadtteilen Hain und Gaustadt in Kontakt, die Räumlichkeiten in der näheren Umgebung zur Verfügung stellen könnten. Auch das Staatliche Schulamt sei im Boot und untersuche mögliche Optionen, die den Schulen im kommenden Schuljahr helfen könnten.
Erste Ergebnisse sollen dem Stadtrat und der Öffentlichkeit in der Stadtratssitzung am 30. April präsentiert werden.