European Cybersecurity Month: Oberfränkische Polizei stellt aktuelle Betrugsmaschen vor

16. Oktober 2025 , 11:48 Uhr

Im Oktober ist der European Cybersecurity Month (ECSM) – die EU-weite Aktionskampagne der Europäischen Kommission und der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA), die jedes Jahr zu mehr Cybersicherheit aufruft. Aus diesem Anlass machen wir als oberfränkische Polizei auf die aktuellen Maschen aufmerksam. Betrüger manipulieren nämlich nur selten die Technik, sondern meistens den Menschen. Sie setzen auf Druck, Dringlichkeit, angebliche Gewinne oder auffällig niedrige Preise.

Ein Blick auf die Fälle aus dem Oktober in Oberfranken zeigt das Ausmaß der Internetkriminalität:

 

Betrügerische Onlineshops

Ein 37-jähriger Mann aus Zapfendorf bestellte im Internet bei einem auf ihn seriös wirkenden Onlineshop eine Kettensäge. Geliefert wurde eine wertlose Lichterkette. Ihm entstand ein Schaden von zirka 150 Euro. Zu dem Shop wird bereits andernorts ermittelt.

Infos und Tipps:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/e-commerce/fake-shops/

 

Neue Maschen auf Verkaufsplattformen

Eine 35-jährige Frau aus Köditz wollte bei Kleinanzeigen ein Dirndl verkaufen. Der angebliche Käufer behauptete, bereits gezahlt zu haben; es fehle nur noch eine „Authentifizierung“. Über einen Link landete die Frau auf einer gefälschten PayPal-Seite. Beim Versuch, sich dort einzuloggen, gab sie ihre Zugangsdaten preis. Kurz darauf buchten die Täter 950 Euro von ihrem Konto ab. Teilweise verlangen Betrüger zusätzlich den Kontakt zu einem vorgeblichen „Kleinanzeigen-Callcenter“ – dahinter steckt erneut eine Täuschung mit dem Ziel, noch mehr Geld zu erlangen.

Infos und Tipps:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/e-commerce/internet-auktionen/

 

Ausspähungen über SMS

Ein 65-jähriger Burgebracher erhielt eine SMS „von der Bank“: Das TAN-Verfahren brauche ein Update. Nach Eingabe seiner Daten auf einer verlinkten Seite versuchten Unbekannte über 75.000 Euro abzubuchen. Der tatsächliche Schaden blieb bei zirka 1.000 Euro. Auch bei der Polizei in Unterfranken laufen bereits Ermittlungen zu den Empfängern der Überweisungen.

Infos und Tipps:

https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/298138-definition-smishing/

 

Aufgaben-Betrug als neue Unterform betrügerischer Jobangebote

Ein 35-Jähriger zeigte sich bei der Polizei Pegnitz selbst an. Über einen Messenger wurde ihm angeboten, gegen Bezahlung täglich Aufgaben zu erfüllen. Häufig sind das bei dieser Masche Beiträge bei Instagram und YouTube zu „liken“. Letztlich sollte er auch erhaltene Geldbeträge über sein Bankkonto weiterleiten, um seine Provision zu erhalten – ein klassisches Geldwäsche-Vorgehen. Die versprochene Provision gab es ebenfalls nicht. Ihm entstand ein Schaden von über 2.500 Euro. Zusätzlich droht ein Strafverfahren wegen Geldwäsche.

 

Falsche Broker – jetzt sogar mit eigener App

Ein 46-jähriger Coburger stieß in sozialen Medien auf „Investment-Trading“. Täter „unterstützten“ per Messenger/Telefon und ließen ihn über eine Schein-App seine „Gewinne“ nachverfolgen. Ihm entstand ein Schaden von über 5.000 Euro.

Infos und Tipps:

https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/trading-scam/

 

Falscher Geschäftsführer

Ein 63-jähriger Angestellter einer Münchberger Firma erhielt im Firmenpostfach eine E-Mail „vom Chef“ mit der Aufforderung, 15.000 Euro zu überweisen. Er erkannte den Betrug rechtzeitig. Hier hatten die Täter keinen Erfolg.

Infos und Tipps:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/ceo-fraud/

Dies sind nur Auszüge. Ähnliche Maschen registrieren wir oberfrankenweit.

 

In der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden in Bayern 2024 unter „Internet als Tatmittel“ 44.917 Fälle registriert (2023: 47.362; 2022: 45.065). Trotz leicht sinkender Fallzahlen bleibt der finanzielle Schaden hoch und stieg 2024 auf 48,9 Mio. Euro (2023: 48,6 Mio. Euro; 2022: 44,7 Mio. Euro). In der Bewertung der Statistik ergibt sich keine Entwarnung: Eine Stabilisierung der Fallzahlen auf hohem Niveau bei anhaltend hoher Schadenssumme.

 

Unser polizeilicher Appell

Ein Blick auf die aktuellen Fälle aus dem Oktober zeigt, wie professionell Täter den Menschen buchstäblich ihren Geldbeutel öffnen. Worum es uns geht, sagt Polizeipräsident Armin Schmelzer so:

„Unser Ziel ist nicht Angst, sondern Aufmerksamkeit. Gesundes Misstrauen im Netz nimmt Betrügern häufig die Angriffsfläche.“

Zu jeder dieser Maschen kann die Polizei viele Tipps geben. Mitgeben möchte sie aber vor allem eine Grundregel, die bei all diesen Maschen schützen kann:

Seien Sie im Netz misstrauischer – Denken Sie nach, bevor Sie klicken.

Das ist auch das Motto des European Cybersecurity Month im Oktober: #ThinkB4UClick.

Das könnte Dich auch interessieren

16.10.2025 CSU will mehr Pinkel-Möglichkeiten auf dem Christkindlesmarkt Wer beim Bummel über den Bayreuther Christkindlesmarkt mal „muss“, steht schnell vor einem Problem. Öffentliche Toiletten sind Mangelware – und genau das will die CSU-Stadtratsfraktion jetzt ändern. In einem Antrag fordert sie, dass die Stadt noch vor Beginn des Markts zusätzliche öffentliche Toilettenanlagen aufstellt und die Öffnungszeiten der Klos an der ZOH verlängert. Die Stadtverwaltung 16.10.2025 Startschuss für die "Sportmilliarde": Jetzt Fördergelder beantragen! Gute Nachrichten für Städte und Gemeinden: Ab dem 10. November können Kommunen Anträge für das neue Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ stellen. Der Bund stellt dafür eine Milliarde Euro bereit – die sogenannte „Sportmilliarde“. Das teilen die beiden Bayreuther Bundestagsabgeordneten Silke Launert (CSU) und Anette Kramme (SPD) mit. Gefördert werden Hallenbäder, Freibäder, Sporthallen und Sportplätze – 16.10.2025 Rotes Kreuz verwirklicht Herzenswunsch von Zirkus-Fan Einem Menschen den letzten Wunsch erfüllen. Das machen Ehrenamtliche des Herzenswunsch Hospizmobils des BRK in Bayreuth. Das gibt es seit 2019. Seitdem konnten schon viele Wünsche erfüllt werden: Ein Besuch im eigenen Zuhause, ein Ausflug zu einem Konzert oder wie am Donnerstag, den 16.10. ein unvergesslicher Nachmittag im Zirkus. Alexandra Küfner vom Hospizmobil: Unser Fahrgast 16.10.2025 Zusammenstoß mit Rind: Kuh stand plötzlich auf der Bundesstraße Bei Mitwitz im Kreis Kronach ist am Mittwochabend ein Auto mit einer Kuh zusammen gestoßen. Die Kuh stand unvermittelt mitten auf der Bundesstraße 303 bei Hof a.d. Steinach, berichtet die Polizei. Verletzt wurde der Fahrer nicht, an seinem Auto entstand aber ein erheblicher Sachschaden in Höhe von 15.000 Euro. Die Kuh flüchtete und war trotz