Nach mehreren frostig kalten Tage sind in Bayreuth und der Region erste Eisflächen auf den Seen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bayreuth warnt. Das Eis ist noch hauchdünn und auf keinen Fall tragfähig. Bitte nicht betreten! Beim Einbrechen ins Eis besteht akute Lebensgefahr! Spaziergänger sollte unbedingt auch auf ihre Hunde aufpassen. DLRG-Kreisverbandsvorsitzender Thomas Schmid:
Das aller Wichtigste: bitte den Hund immer an die Leine nehmen. Es ist einfach extrem gefährlich, wenn der Hund aus Eis geht, er kann einbrechen. Falls er doch mal auf dem Eis ist, bitte nicht hinterher rennen, sondern nach dem Lieblingstier rufen. Vielleicht ein Leckerli, ein bisschen locken, aber auf alle Fälle nicht aufs Eis gehen. Auch wenn der Hund eingebrochen ist, nicht aufs Eis, sondern die Rettung rufen (112), dann wird einem geholfen.
Alle wichtigen Verhaltenshinweise der DLRG:
Erst wenn über einen längeren Zeitraum hinweg dauerhaft tiefe Temperaturen herrschen, kann sich sicheres Eis bilden. Schon jetzt besteht beim Einbrechen ins Eis akute Lebensgefahr. Im eiskalten Wasser können sich Menschen oft nur wenige Minuten über Wasser halten, bevor Unterkühlung und Erschöpfung einsetzen.
Die DLRG Bayreuth appelliert daher dringend zur Vorsicht. Besonders auf Seen und Teichen ist aktuell noch keine ausreichende Tragfähigkeit gegeben. Grundsätzlich sollten ausschließlich offiziell freigegebene Eisflächen betreten werden. Die DLRG weist darauf hin, dass bei stehenden Gewässern eine Eisdicke von mindestens 15 Zentimetern, bei fließenden Gewässern sogar 20 Zentimetern erforderlich ist, bevor sie als sicher gelten. Dunkle Stellen auf dem Eis deuten auf eine geringere Eisdicke hin – dort ist die Einbruchgefahr besonders hoch.
Wichtige Hinweise für Hundebesitzer
Hunde sollten in der Nähe von Gewässern grundsätzlich angeleint werden und keinesfalls auf Eisflächen laufen. Ist ein Hund dennoch auf das Eis geraten, sollte er zurückgerufen werden. Reagiert er nicht, empfiehlt es sich, sich etwas vom Ufer zu entfernen und ihn von dort aus zu rufen – meist folgt er dann seinem Besitzer.
Bricht ein Hund ins Eis ein, darf keinesfalls versucht werden, ihn selbst zu retten. Das Einbrechen eines Tieres ist ein deutliches Warnsignal: Eis, das einen Hund nicht trägt, trägt erst recht keinen Menschen. In einem solchen Fall sind umgehend die Rettungskräfte über den Notruf 112 zu alarmieren.
Verhalten bei Einbruch ins Eis
Nach einem Einbruch ins Eis bleibt nur wenig Zeit zur Selbstrettung. Innerhalb weniger Minuten setzen Unterkühlung, starke Schmerzen und ein rascher Kraftverlust ein.
„Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und Panik zu vermeiden. Laut um Hilfe rufen, um Aufmerksamkeit zu erregen, damit Umstehende den Notruf absetzen können“, erklärt Thomas Schmid, Vorsitzender der DLRG Bayreuth. Betroffene sollten die Arme flach auf die Eisfläche vor dem Körper legen, sich vorsichtig auf das Eis schieben und möglichst flach liegend oder kriechend in Richtung Ufer bewegen. Heftige Bewegungen sind unbedingt zu vermeiden. Nach der Rettung ist eine sofortige ärztliche Untersuchung dringend erforderlich.
Verhalten für Helferinnen und Helfer vor Ort
Wer Zeuge eines Eisunfalls wird, sollte nicht selbst das Eis betreten. Auch Helfer geraten sonst schnell in Lebensgefahr. Stattdessen gilt: Abstand halten, den Notruf 112 absetzen und vom sicheren Ufer aus helfen.
Dem Verunfallten können lange oder schwimmfähige Gegenstände zugeworfen oder zugeschoben werden, an denen er sich festhalten kann, etwa Rettungsgeräte, ein Schal, eine Jacke, ein Seil oder ein langer Ast. Helfer sollten dabei selbst möglichst flach bleiben oder sich hinlegen, um das eigene Gewicht zu verteilen. Wichtig ist zudem, den Betroffenen anzusprechen, ihn zu beruhigen und bei Bewusstsein zu halten, bis die Rettungskräfte eintreffen.
Weitere wichtige Hinweise und Verhaltensregeln zum sicheren Umgang mit Eisflächen hat die DLRG Bayreuth unter
bayreuth.dlrg.de/kurse-und-infos/bade-und-eisregeln/ zusammengestellt.
Die DLRG Bayreuth bittet alle Bürgerinnen und Bürger um besondere Vorsicht – nur so lassen sich schwere Unfälle in der kalten Jahreszeit vermeiden.
bea