Jeder vierte Hausarzt in Deutschland plant in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand zu gehen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Uni Marburg und der Bertelsmann Stiftung. Im Landkreis Kulmbach sei man aktuell noch gut versorgt, sagt die Bezirksvorsitzende des Hausärzteverbands Anja Tischer. Die Thurnauer Ärztin verweist auf den Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Vereinigung. Demnach sind relativ viele Hausärzte im Landkreis unter 45 Jahre alt. Über ein Drittel der Ärzte sind wiederum 60 Jahre und älter. Diese Kollegen werden in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich in den Ruhestand gehen, so Tischer:
Wobei ich zuversichtlich bin, weil es den hausärztlichen Nachwuchs gibt. Die Zahlen der Facharztprüfungen in Allgemeinmedizin steigen wieder tatsächlich. Aber sie werden die Babyboomer Generation alleine nicht abfangen können.
Deswegen müssten Hausärzte in Zukunft noch mehr ausschließlich medizinische Arbeit leisten und weniger bürokratische Aufgaben.
Aktuell müssten Hausärzte beispielsweise bei den Krankenkassen begründen, wieso sie Patienten krankgeschrieben haben. Ein bürokratischer Schritt, den es laut Tischer nicht bräuchte.