Der Landkreis Bamberg wird den früheren Netto-Markt in Scheßlitz ab dieser Woche als Notunterkunft für Asylsuchende nutzen. Die ohnehin schwierige Lage spitze sich auch im Landkreis Bamberg weiter zu, sagt Landrat Johann Kalb. Die Regierung von Oberfranken verteilt immer mehr Asylsuchende aus der Aufnahmeeinrichtung in Bamberg auf die Landkreise und kreisfreien Städte in ganz Oberfranken. Dem Landkreis Bamberg werden im Januar und Februar weitere 260 Asylsuchende zugewiesen. Inzwischen sind hier deutlich mehr als 2000 von ihnen untergebracht. Seit Juni letztes Jahr hat sich die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Bamberg in etwa auf derzeit 1000 Menschen verdoppelt. Und da sind die Schutz Suchenden aus der Ukraine noch nicht einmal mitgezählt.
Den vielfachen Aufrufen des Landkreises, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sind Gemeinden und Privatpersonen bereits in den zurückliegenden Wochen gefolgt. „Die Situation ist für alle schwierig“, so der Landrat. Deshalb müsse der Landkreis nun den ehemaligen Netto-Markt in Scheßlitz als eigene Immobilie für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen heranziehen. „Wir wollen es so lange wie möglich vermeiden, Schulturnhallen für diesen Zweck nutzen zu müssen“, so Landrat Kalb. Das Gebäude in Scheßlitz war zuletzt als Testzentrum (diese Funktion bleibt erhalten) und Lager für Schutzmasken genutzt worden.