Die Autoindustrie in Deutschland leidet weiter unter Lieferengpässen bei Halbleitern – und auch bei Bosch in der Region sorgt das für Unsicherheit. Am Standort Salzgitter hat der Zulieferer bereits Kurzarbeit für über 1.000 Beschäftigte angemeldet, betroffen sind vor allem Chips für Leistungselektronik und Steuergeräte. Für Bosch Bamberg besteht laut Betriebsratsvorsitzendem Mario Gutmann derzeit noch kein akuter Handlungsbedarf: „Je länger die Krise andauert, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es auf andere Standorte übergreift, zum Beispiel auch auf Bosch-Bamberg. Aber aktuell ist das noch nicht absehbar.“ Hintergrund ist der sogenannte Nexperia-Konflikt, der die Chipversorgung für die Autoindustrie stark einschränkt. Gutmann kritisiert zudem die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von wenigen Lieferanten weltweit – etwa in den Bereichen Energie, Medikamente und Halbleiter – und fordert, die Widerstandsfähigkeit künftig besser abzusichern. Bislang bleibt die Situation für die Beschäftigten in Bamberg also beobachten und abwarten, während die Industrie auf eine Lösung der Lieferengpässe hofft.