Bamberger Sozialreferat veröffentlicht fünften Sozialstrukturatlas

21. November 2025 , 15:56 Uhr

Zum fünften Mal gibt die Stadt Bamberg soziale Daten zu ihrer Bevölkerung auf Sozialraumebene heraus. Der Sozialstrukturatlas ermöglicht einen räumlichen Vergleich auf der Ebene der Sozialräume und die Betrachtung zeitlicher Entwicklungen und Veränderungen. Damit gilt er als ein wichtiges Instrument, um soziale Gegebenheiten in Bamberg zu erfassen und zu verbessern. Der Bericht enthält kleinräumige Daten zu Themen wie Bevölkerungsstruktur, soziale Transferleistungen, Arbeitsmarkt und vieles mehr. Die Daten werden seit 2020 jährlich fortgeschrieben.

Besonders deutlich zeigt sich in diesem Jahr ein Anstieg bei den Hilfen zur Erziehung in Bamberg – also den Leistungen der Jugendhilfe, die in besonderen Erziehungs- und Lebensschwierigkeiten Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und deren Familien vermitteln. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Zum Beispiel sind die Folgen globaler Krisen und sozialer Entwicklungen zu berücksichtigen: Die Corona-Pandemie hat Familien belastet, soziale Kontakte eingeschränkt und finanzielle Nöte verschärft, was den Unterstützungsbedarf in den Familien erhöhen kann. Die Zahl junger Volljähriger, die Unterstützung brauchen, steigt an und nicht zuletzt hilft eine verbesserte Information und gesellschaftliche Sensibilisierung, dass immer mehr Familien die bestehenden Hilfsangebote auch in Anspruch nehmen.

Eine weitere Entwicklung zeigt sich im neuen Sozialstrukturatlas deutlich: Der Teil der Bambergerinnen und Bamberger, die Grundsicherung im Alter beziehen (müssen), ist seit 2021 stetig gestiegen. Immer mehr ältere Bürgerinnen und Bürger, welche die Altersgrenze zum Renteneintritt erreicht haben, können ihren Lebensunterhalt demnach nicht aus eigenem Einkommen, insbesondere der Leistungen aus ihrer gesetzlichen Rente und Vermögen, sicherstellen. Insgesamt waren zum Stichtag 31.12.2024 in Bamberg 51 von 1.000 älteren Bürgerinnen und Bürgern auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Hier zeigen sich im Stadtgebiet deutliche Unterschiede: In Kramersfeld erhalten 6 von 1.000 älteren Personen Grundsicherung im Alter, im Berggebiet (Kaulberg; Stephansberg) 19 von 1.000, im östlichen Gebiet Starkenfeld/Malerviertel sind es gut 90 und in der Gereuth/Südflur sind es 134 von 1.000 älteren Einwohnern, die diese soziale Hilfe im Alter benötigen.

Der fünfte Sozialstrukturatlas kann auf der Website der Stadt Bamberg unter Amt für Inklusion/Sozialplanung heruntergeladen werden.

 

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