Die erste Anlaufstelle für Geflüchtete in Oberfranken, das Ankerzentrum in Bamberg, soll Ende des Jahres schließen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann spricht sich jetzt für einen Weiterbetrieb der Einrichtung aus. Das hat der Minister in einem Brief an Oberbürgermeister Andreas Starke mitgeteilt. In dem Schreiben wirft er der Stadt indirekt mangelnde Hilfsbereitschaft und Doppelmoral vor. In einer ersten Reaktion kritisiert Bambergs Oberbürgermeister Starke, dass die Staatsregierung getroffene Absprachen nicht einhält. Außerdem hätte sie in den vergangenen neun Jahren nichts unternommen, um eine Alternative für das Ankerzentrum in Oberfranken zu schaffen. Die Stadt Bamberg wollte Asylbewerber in dezentralen Containerunterkünften unterbringen. Laut Innenminister Herrmann würde das einen schlechteren Unterbringungsstandard und erhebliche Mehrkosten für den bayerischen Steuerzahler bedeuten. Ende Januar beschäftigt sich der Bamberger Stadtrat nochmal mit dem Thema.