„Eine schockierende Nachricht“. Die Stadtwerke Bayreuth sind tief betroffen wegen des Angriffs auf einen ihrer Busfahrer Anfang der Woche. Jetzt melden sich Stadtwerke-Verantwortliche und auch Geschäftsführer Markus Rützel zu dem Fall zu Wort:
Gegen 11:45 Uhr kam am Montag ein Bus der Stadtwerke Bayreuth an der Haltestelle Siebener Platz zum Stehen. Unvermittelt beleidigte ein Fahrgast den Busfahrer mehrfach. Dieser verließ seinen Platz hinterm Steuer, um mit dem Mann zu sprechen. Daraufhin versetzte der Fahrgast dem Stadtwerke-Mitarbeiter einen Faustschlag gegen den Kopf – dieser erlitt dabei eine Verletzung am Ohr. Der Täter floh anschließend in unbekannte Richtung. Die Fahrgäste im Bus blieben unverletzt.
Michael Steinmetz, Leiter des Stadtbusverkehrs bei den Stadtwerken Bayreuth, ist entsetzt von der Tat:
„Wir sind sofort zum Ort des Geschehens gefahren, um unserem Kollegen zu helfen, der sichtlich unter Schock stand. Wir haben ihn zum Arzt gebracht und ihn anschließend zur Polizei begleitet, um Strafanzeige zu stellen. Außerdem haben wir ihm sofort den Kontakt zu unserer Betriebspsychologin vermittelt.“
Steinmetz betont, dass sich das Sicherheitskonzept der Stadtwerke auf einem guten Niveau befindet und weiter ausgeweitet werden soll.
Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Rützel ist erschüttert.
„Ich verurteile diese Tat, die mich ein Stück weit sprachlos macht. In erster Linie wünsche ich unserem Kollegen eine gute Besserung. Leider müssen wir den Tatsachen ins Auge blicken: Tätliche Angriffe auf Busfahrerinnen und Busfahrer kommen in Deutschland leider immer häufiger vor – dafür darf es in unserer Gesellschaft, in Bayreuth und überall sonst, keinen Platz geben. Unsere Aufgabe muss es nun sein, sowohl unsere Kolleginnen und Kollegen als auch unsere Fahrgäste bestmöglich zu schützen.“
Er verspricht, dass die Stadtwerke alles tun, damit der Täter durch die Polizei ermittelt werden kann. „Wir stehen in engem Austausch mit der Polizei Stadt und Land Bayreuth und bauen diese Kooperation weiter aus.“
Maßnahmen, die Oberbürgermeister und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Ebersberger unterstützt:
„Dem betroffenen Fahrer wünsche ich eine schnelle Genesung. Klar ist, dass es keine Gewalt geben darf – weder in den Bussen der Stadtwerke noch anderswo. Daher appelliere ich an alle Bayreuther: Wir müssen unser Miteinander pflegen, aufeinander zugehen – auch wenn wir verschiedener Meinung sind. Die vergangenen Krisenjahre haben den Ton merklich verschärft, aber ich bin zuversichtlich, dass wir wieder einen friedvollen Umgang miteinander finden.“
Diese Meinung teilt auch Bernd Öchsler, Betriebsratsvorsitzender bei den Stadtwerken:
„Wir sind tief betroffen, dass einer unserer Mitarbeiter während der Dienstzeit attackiert wurde – gute Besserung im Namen aller Kolleginnen und Kollegen. Wir hoffen, dass er schnellstmöglich wieder gesund und munter den Dienst aufnehmen kann. Für uns als Betriebsräte ist der Arbeitsschutz eine der wichtigsten Säulen unserer Betriebsratsarbeit ist. Dieser Vorfall hat uns aufgezeigt, dass wir weiter an diesem Thema arbeiten müssen. Dafür werden wir seitens des Betriebsrates alles tun.“
Sollte jemand Hinweise zur Tat haben, den ruft die Polizeiinspektion Bayreuth auf, sich unter der Nummer 0921 506-2130 zu melden.