Mehr Geld als beim Mindestlohn. Das war damals eine Kernbotschaft, mit der Amazon Mitarbeiter fürs Logistikzentrum in Gattendorf gewinnen wollte. Nun geht das Unternehmen einen Schritt weiter und erhöht die Löhne. Ab September steigt der Einstiegslohn auf 16,15 Euro die Stunde, für Fachkräfte auf 23 Euro. Zudem soll es weitere Vorteile geben. Paul Lehmann von der Gewerkschaft Ver.di in Oberfranken begrüßt grundsätzlich, wenn Beschäftigte mehr Geld bekommen sollen:
Allerdings unsere Hauptforderung, für die wir seit über 10 Jahren kämpfen und auch Streiks durchführen, ist immer noch nicht umgesetzt. Nämlich die Bezahlung nach dem Tarifvertrag des Bayerischen Einzel- und Versandhandels in Bayern. Nur der Tarifvertrag sichert gute Einkommen, schützt vor Armut und verbessert die Arbeitsbedingungen spürbar.“
Die Lohnerhöhung dürfte auch ein Statement im Kampf um Fachkräfte in der Region sein. Generell ruft Paul Lehmann Arbeitgeber dazu auf, nach Tarifvertrag zu bezahlen, Betriebsräte zuzulassen und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sorgen. Im Fall von Amazon will Ver.di im September zum ersten Mal bei einer Betriebsversammlung am Logistikzentrum Gattendorf sprechen und die Ziele vorstellen.